Als attraktives Format haben sich das Beratungsbüro des Bezirks Oberpfalz und die Digitale Gründerinitiative Oberpfalz daher das "Innovationsfrühstück" überlegt. Die dritte Auflage führte die Verantwortlichen in den Landkreis Tirschenreuth. Als Kooperationspartner stieg die Wirtschaftsförderung des Landkreises mit ein. Dabei drehte sich bei dem Treffen in den Hollerhöfen alles um die Themen Innovation und Digitalisierung. Rund 40 Unternehmensvertreter nahmen das Angebot an. Dabei stand auch das Netzwerken im Vordergrund.
Wirtschaftsförderer Volker Höcht stellte sich und seine Aufgaben vor. "Ich sehe mich als Fürsprecher der heimischen Wirtschaft", erklärte der Wiesauer. Den Hauptteil des Vormittags bestritt Kurt Salman mit seinem Impulsvortrag "Wie mit einfachen Werkzeugen und dem richtigen Klima neues Wachstum generiert wird". Dabei präsentierte der 32-jährige Interims Manager viele kleine digitale Applikationen, die Unternehmen in ihre Arbeitsabläufe einbauen können. Seine These: "Mehr Gewinn durch Digitalisierung." Es gehe darum, neue Technologien einzuführen und eine gewisse Geisteshaltung (Mindset) dafür zu etablieren.
Das alles Entscheidende seien mittlerweile Daten. Damit habe der Ausspruch "Was nichts kostet, ist nichts" seine Bedeutung verloren. "Diese Zeiten sind vorbei", machte der Tirschenreuther deutlich. Die neue Währung seien die Daten. Durch die Digitalisierung verändere sich alles. "Darauf sind wir nicht eingestellt, da es zu schnell geht." Salman motiviere Unternehmer, Leute um sich zu haben, "die anderer Fähigkeiten haben als sie".
Der OTH-Dozent empfahl, bei der internen Kommunikation in einem Unternehmen auf E-Mails zu verzichten. Um mitzuteilen, dass in der Küche ein Geburtstagskuchen stehe, gebe es andere Messaging-Dienste wie beispielsweise "Slack". "In den E-Mails sollten nur die wichtigsten Dinge stehen."
Grundsätzlich gelte: "Die Informationen müssen zu uns kommen. Wir müssen nur wissen wie." Dafür gebe es viele kleine digitale Werkzeuge. Salman sagte voraus, dass sich dadurch beispielsweise in fünf bis zehn Jahren die Tätigkeiten der Assistenz und Buchhaltung komplett verändere.
Auch innerhalb der Produktion würde Daten einen noch größeren Platz einnehmen. Egal ob Maschinenlaufzeit, Lagerbestand, Auftragszeit, Projektvorkommnisse und -veränderungen, "alles wird gespeichert und verarbeitet." Die Kunst an Daten sei, "dass man sie nicht missbraucht". Ob die Schnelligkeit der digitalen Prozesse und die damit verbundenen Veränderungen auch die Politik richtig einordnen können, bezweifelte Salman.
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