Aus welchem Grund die Pfarrei Waldeck nach Fuchsmühl pilgert, ist nicht niedergeschrieben und bekannt. Selbst der ehemalige Waldecker Pfarrer Dr. Johann Baptist Pausch, der eine Kurzgeschichte der Pfarrei Waldeck geschrieben hat, geht darin nicht auf die Wallfahrt ein. Auch der Waldecker Heimatforscher Dr. Anton Reger erwähnt in seinen Aufzeichnungen nichts über die Fuchsmühl-Wallfahrt.
Einziges Zeugnis sind Aufzeichnungen von Josef Karl aus Kemnath, der in seiner Erinnerung die 80. Jubiläumswallfahrt ausführlich beschreibt. Hier ist am Anfang folgendes vermerkt und beschrieben: "Der Mariahilfberg bei Fuchsmühl zum 200-jährigen Jubiläum vom 7. bis 15. September 1888 geht aus der Seite 21 hervor, dass hier der damaligen Einweihung der Hl. Kapelle auf dem Mariahilfberg bei Fuchsmühl unter anderem auch Hw. Herr Wolfgang Adam Woldering, Pfarrer in Waldeck, anwesend war und daselbst auch eine hl. Messe gelesen hat."
Demzufolge sei anzunehmen, dass die Pfarrei Waldeck schon zu dieser Zeit nach Fuchsmühl wallfahren ging und diese allenfalls nur zeitweilig dazwischen unterbrochen wurden. Am Samstag, 8. September, 1943 pilgerten die Wallfahrer jedenfalls zum 80. Mal nach Fuchsmühl.
Trotz der Wirren des Krieges nahmen 61 Personen teil, die in dem Bericht allesamt namentlich nach den Herkunftsorten verzeichnet sind. Die Leitung hatte der altbewährte und verdiente, so Josef Karl, Josef Murr von Hahneneggatten. Die Wallfahrt mit Musik zu verschönern, war leider nicht möglich, weil die hierzu nötigen Musiker infolge Einberufung zum Heeresdienst nicht zur Verfügung standen. Der Ablauf der Wallfahrt ist detailliert beschrieben, mit allen Gebeten, Anrufungen und frommen Handlungen. Die Notiz endet so: "Möge Gottes Güte uns nicht erlahmen lassen in der eifrigen kindlich frommen Marienverehrung. Möge endlich diese Jubiläums-Wallfahrt unseren Nachkommen stets ein Ansporn sein, die Wallfahrt nach Fuchsmühl von Geschlecht zu Geschlecht weiter zu geben und zu führen."
Trotz dieser Ausführungen kann man über den Grund der Wallfahrt nur Vermutungen anstellen. Wie es in der damaligen Zeit üblich war, wird sie wahrscheinlich auf ein Versprechen der Pfarrei nach einer Katastrophe oder nach einer schlimmen Heimsuchung zurückgehen. So wurde das auch von den älteren Bürgern immer erzählt. Das "Warum" bleibt nach wie vor im Dunkeln. Ablauf
Am Samstag, 8. September, um 7 Uhr wird in der Pfarrkirche der Pilgersegen erteilt und danach ist Abmarsch über Zwergau, Rosenbühl auf den Steinwald. Gegen 9 Uhr wir beim Gasthaus Räuberfelsen eine Pause eingelegt. Gegen 11.15 Uhr ist in Friedenfels das Mittagessen eingeplant und gegen 14 Uhr werden die Wallfahrer in Fuchsmühl ankommen. Ab 14 Uhr ist Beichtgelegenheit in der Wallfahrtskirche, im Jugendheim wird Kaffee angeboten. Um 15 Uhr ist der Pilgergottesdienst in der Wallfahrtskirche. Um 16 Uhr wird der Kreuzweg mit den Pilgern aus Kulmain und Mehlmeisel, begleitet von Bläsern, gebetet. Auch die Gläubigen aus der Pfarrei Kastl sind zur Teilnahme herzlich eingeladen.
Am Sonntag, 9. September, ist um 8.30 Uhr der Pilgergottesdienst in Fuchsmühl und danach treten die Waldecker Wallfahrer den Heimweg an. Ankunft ist da um circa 15.30 bis 16 Uhr, anschließend Empfang der Wallfahrer in der Pfarrkirche, wo ihnen der Segen erteilt wird. Pfarrer Stretz bittet darum, dass auch auf dem Heimweg etwas mehr Wallfahrer als in den vergangenen Jahren teilnehmen. (hl)
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