Rund 200 Besucher waren am vergangenen Wochenende in Waldeck dabei, wie 25 kräftige Männer den Maibaum mit Muskelkraft in die Höhe stemmten. Die Freude darüber währte beim Heimat- und Kulturverein nur kurz, denn nur wenige Stunden nach dem Fest haben Unbekannte den Maibaum angesägt.
"Wir sind sehr enttäuscht", sagt Johannes Wagner, Vorsitzender des Heimat- und Kulturvereins Waldeck (HUK) auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien. Man habe einen großen Aufwand betrieben, die Ernüchterung sei dementsprechend groß.
Anwohner hört Motorsäge
Noch in der Walpurgisnacht, gegen 1.30 Uhr, rückten die bislang unbekannten Täter mit einer Kettensäge auf dem Marktplatz an. Wie die Polizeiinspektion Kemnath mitteilt, habe zwar ein Anwohner das Geräusch einer Motorsäge gehört, brachte dies aber nicht in Verbindung mit dem Maibaum. "Am nächsten Morgen haben wir gegen 9 Uhr festgestellt, dass der Maibaum oberhalb der Befestigung einige Zentimeter eingesägt worden war", sagt Wagner.
Der Schnitt sei nicht zu tief gewesen, der Baum blieb stabil. Zur Sicherheit wurde aber eine Manschette angebracht, die den Baum nun sichert. Ein Förster soll nun die Standsicherheit des Baumes überprüfen. Danach werde entschieden, ob der Baum nur wenige Tage nach dem Aufstellen wieder umgelegt werden muss.
"Kein Spaß"
"Das ist kein Spaß und hat mit Brauchtum nichts zu tun. Das ist Sachbeschädigung und sehr gefährlich. Zum Glück ist bislang niemand zu Schaden gekommen", sagt Wagner. Der Baum steht mitten im Ort, könnte im schlimmsten Fall auf Häuser, Fahrzeuge und Fußgänger stürzen.
Wagner hofft nun auf Hinweise durch die Anwohner in Waldeck. Nur so können die Täter gefasst werden. Wer im Tatzeitraum in der Nacht zum Montag, 1. Mai, verdächtige Personen oder Fahrzeuge im Ortsbereich von Waldeck bemerkt hat, kann sich unter 09642/92030 bei der Polizei Kemnath melden.
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