Angela Müller ist in Waldershof keine Unbekannte. Viele grüßen die „Schwimmbad-Müller“ schon von Weitem und verwickeln sie in ein Gespräch. „Dann schwärmen die Leute von der Zeit, als mein Mann Hans und ich im Naturfreibad tätig waren.“ Anhand einiger Beispiele erläutert sie die damalige Situation in der von ihr 27 Jahre lang (bis 2003) betreuten und Mitte der 1930er Jahre errichteten Freizeitanlage. Gefehlt habe es dort lange Zeit an vielen Dingen. „Was wir überhaupt nicht hatten, war fließendes Wasser.“ Angela Müller fügt im Gespräch mit Oberpfalz-Medien hinzu, dass der Mangel jedoch stets – wenn auch mühselig – behoben werden konnte. „Die Brauerei lieferte mit Wasser gefüllte Fässer an. Und manchmal mussten wir auch welches von daheim herbeischaffen.“ Irgendwann habe sich das Gesundheitsamt über die nicht vorhandene Waschgelegenheit beklagt. Daraufhin besorgte sich damals Angela Müllers Ehemann Hans, der vor einem Jahr verstorben ist, ein kleines Handwaschbecken und schnappte sich Werkzeug, um die vom Amt geforderte sanitäre Einrichtung einzubauen.
Trotz vieler Widrigkeiten wurde die Freizeiteinrichtung zur Herzenssache der Eheleute Angela und Hans Müller. Das Kösseinebad beziehungsweise der Verkaufskiosk waren fast drei Jahrzehnte lang ein Lebensmittelpunkt, an dem auch die Aufgaben wuchsen. Gefordert wurde zum Beispiel eine Badeaufsicht und die hieß für einige Zeit: Müller.
Bei den schönen Erlebnissen verweist Angela Müller auf acht Buben, die unter ihrer Obhut das Rettungsschwimmerabzeichen in Silber meisterten.
Auch wenn die Liebe zur Kösseinestadt groß ist, so ist Müller keine waschechte Waldershoferin. Aufgewachsen sei sie am Fuß des Teichelbergs im Obst-Wirtshaus in der Gemeinde Pechbrunn.
Gefeiert wurde der 85. Geburtstag im Wohnzimmer der dreifachen Mutter, Großmutter von vier Enkeln und sechsfachen Uroma. Zu den Gratulanten gehörten neben der Familie auch viele Freunde. Einen Besuch ließ sich auch Bürgermeisterin Margit Bayer nicht nehmen. Begleitet wurde sie von den Seniorenbeauftragten Carmen Altermann und Gerhard Weber. Im Namen der katholischen Pfarrei Sankt Sebastian gratulierte Ehrenmesner Gerhard Braun.
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