Die Zollkapelle Nürnberg unter der Leitung von Armin Scharnagl (Konnersreuth) erwies sich beim Benefizkonzert in Waldershof als homogene Einheit mit feinem Sound und zeigte sich in den verschiedenen musikalischen Genres höchst versiert und einfühlsam, speziell auch bei der Begleitung der Soli von Armin Scharnagl. Andrea Herbert von der Zollkapelle integrierte mit sensiblen Worten die Thematik der Karwoche in eindrucksvoller Weise.
Der Chor der Stadtpfarrkirche bewies erneut seine enorme Gestaltungsfähigkeit und höchste Feinheit in der Intonation bei den geforderten unterschiedlichsten Interpretationen der dargebotenen Werke. Im „Vater unser“ von Eva-Maria Leeb (in Anwesenheit der Komponistin) wurden die Bitten eindrucksvoll interpretiert. Mit Rudolf Mauersbergers „Wie liegt die Stadt so wüst“ vollbrachte der Chor eine Meisterleistung einerseits in der dramatischen Darstellung, in extremen Tonhöhen und schaffte es andererseits, trotz aller Spannung die Dur-Moll-Harmonik klar und intonationssicher zu dokumentieren und die verschiedensten Facetten dieses Werkes vor Augen (und vor allem Ohren) zu führen.
Mit Josef Rheinbergers „Abendlied“ vollzog der Chor die Wandlung zum stillen Gebet, zu feiner Polyphonie und sorgte mit „Gänsehaut-Klängen“ für einen feierlichen Abschluss der stimmlichen Darbietungen.
Werner Stehbach zeigte mit ausgewählten Orgelwerken meisterhaft, dass die Orgel der Stadtpfarrkirche nach der Generalsanierung nun den hohen Ansprüchen einer Konzertorgel entspricht, der die vielfältigsten Klangkombinationen entlockt werden können.
War der „Marche funebré“ von Louis Lefébure-Wély noch zurückhaltend in Lautstärke und Stimmungsbild, so raste Jehan Alains „Litanies“ wie ein brausender Sturm durch die Kirche, nur kurz von einer ruhigen Passage angehalten. Hier zeigte sich die Waldershofer Orgel als höchst kompetent in der Verwirklichung der Klangwelt Alains.
Am Ende des Benefizkonzerts lagen 1700 Euro im Körbchen. Der Betrag wird aufgestockt mit 1100 Euro aus einer Sonderkollekte und Spenden sowie weiteren 450 Euro, dem Erlös des Fastenessens.
Die Mitwirkenden
- Zollkapelle Nürnberg: besteht aus Mitgliedern der Generalzolldirektion, die neben ihren dienstlichen Aufgaben sich auch der Blasmusik in verschiedensten Genres widmen
- Chor der Stadtpfarrkirche: rund 40 Sängerinnen und Sänger; Proben jeweils dienstags
- Werner Stehbach: seit 2009 für die Kirchenmusik in St. Sebastian verantwortlich
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