Von Oswald Zintl
Die Wetterkapriolen am Sonntagnachmittag passten zur Geschichte der Beschaffung des neuen Versorgungslastwagens für die Stützpunktfeuerwehr in Waldershof: mal Regen, dann wieder eitel Sonnenschein. Zur feierlichen Fahrzeugübergabe und Segnung begrüßte Vorsitzender Florian Kops die Abordnungen aller Ortsfeuerwehren mit ihren Bannern. Unter den Gästen waren auch Vertreter des Landratsamtes Tirschenreuth und der Kreisfeuerwehrführung sowie zahlreiche Stadträte und Ehrenmitglieder der Wehr. Den kirchlichen Segen spendeten Pfarrer Sven Grillmeier und Pfarrer Kai Steiner. Die Geistlichen wünschten den Aktiven eine allzeit gute Fahrt und eine unfallfreie Rückkehr von den Einsätzen.
Bürgermeisterin Margit Bayer erinnerte daran, dass bis zur Auslieferung viele Hindernisse zu überwinden waren: „Ein Ausschreibungs- und Bürokratiedschungel musste durchwandert werden, um letztlich das richtige und auch gewünschte Modell mit allen erforderlichen Eigenschaften bekommen zu können. Die Flut der Regeln, die hier zu beachten sind, wird scheinbar jährlich größer. Ohne Hilfe durch teils teure externe Büros kaum noch zu bewältigen. Und dann erfordert es doch oft noch zusätzlichen hohen Zeitverzug, viel Nachbesserungsbedarf und Eigenaufwand, um am Ende irgendwie ein rechtssicheres Verfahren zu gestalten.“
Dank für Geduld
Das Stadtoberhaupt sagte weiter: „Für die Geduld in diesen immer schwieriger werdenden Prozessen sei an dieser Stelle ein aufrichtiger Dank an alle Kameradinnen und Kameraden gerichtet. Bürokratie zermürbt und das nicht nur in der Feuerwehr. Sind solche öffentlichen Ausschreibungen nämlich nicht rechtskonform, dann können ganz schnell auch Klagen kommen und Entschädigungsansprüche laut werden."
Schwierige Rahmenbedingungen insgesamt - wie Corona und Lieferengpässe für Teile - hätten in der Ausführung dann zu weiteren erheblichen Verzögerungen geführt, erinnerte Bayer und ergänzte: „Und als das Fahrzeug endlich da war, entsprach es leider zunächst nicht dem, was man sich erhofft hatte. Zum Glück konnten entsprechende Nachrüstungen und Verbesserungen die Mängel beseitigen. Und wir können heute zur Segnung und Einweihung des V-Lkws schreiten.“
Die Bürgermeisterin stellte heraus: "Die Stadt Waldershof ist ausgesprochen stolz auf alle acht Ortsfeuerwehren. Mit einem kontinuierlich hohen jährlichen Investitionsvolumen unterstützen wir bereitwillig die unschätzbar wertvolle ehrenamtliche Arbeit."
Anbau beginnt bald
Als Investitionsbeispiele in diesem Jahr nannte Margit Bayer die Neuanschaffungen von Schutzanzügen und den in Kürze beginnenden Anbau ans Feuerwehrgerätehaus in Waldershof mit einem Kostenrahmen von mehr als drei Millionen Euro. Bayer weiter: "Jetzt gilt es, diesen Rahmen zu halten und den Bau so schnell wie möglich umzusetzen.“
Dank sagte das Stadtoberhaupt an alle Verantwortlichen der Ortswehren für die hervorragende, unaufgeregte und kameradschaftliche Zusammenarbeit und das herausragende Engagement. Kaum ein Verein oder eine Organisation präge die Gemeinschaft in einer Stadt und in den Dörfern mehr als die Feuerwehr. Sie sei ein Beispiel für Zusammenhalt, Aufopferung, Hilfsbereitschaft, Uneigennützigkeit, Zuverlässigkeit und Kameradschaft. "All das sind grundlegende Werte, die in unserer Gesellschaft zunehmend schwinden. Eine Entwicklung, der wir alle gemeinsam jeden Tag entgegentreten sollten und dürfen."
Kommandant Lukas Neubauer informierte vor der Segnung des neuen Fahrzeugs detailliert über die komplette Ausstattung des 300 PS starken Versorgungslastwagens und des Lichtmasten-Anhängers mit eingebautem Notstrom-Aggregat zur Sicherung der Stromversorgung im Feuerwehrgerätehaus. Die Stadt Waldershof investierte dafür insgesamt 303.300 Euro. Nach der Segnung wurde noch ausgiebig im und vor dem Feuerwehrhaus gefeiert.
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