(hd) Erörterungstermin für die Ortsumgehung Waldershof war für über einem Jahr. Zwei Tage lang nahmen sich Vertreter von Regierung der Oberpfalz und Staatlichem Bauamt Amberg-Sulzbach im Waldershofer Rathaus Zeit für Einsprüche und Anregungen. Schon vorher waren einige Planänderungen nötig, aber auch hinterher.
Zuletzt gab es wegen des Bachlaufs der Kösseine eine kleine Änderung, informiert Leitender Baudirektor Henner Wasmuth auf Anfrage von Oberpfalz-Medien. Jetzt stehe fest: "Der Bach bleibt, wie er ist. Wir bauen eine neue Brücke drüber." Freilich müsse nach dieser Änderung wieder eine Anhörung stattfinden, erläutert Henner Wasmuth. Aber da es sich dabei um einen eher kleinen Kreis handle, geht der Chef des Staatlichen Bauamts Amberg-Sulzbach davon aus, dass es rasch vorwärts gehe. "Ich denke, das ist in vier Wochen erledigt."
Nach der Erörterung und allen notwendigen Änderungen lägen alle Voraussetzungen für den Planfeststellungsbeschluss vor, fasst Wasmuth zusammen. Dann ist die Regierung der Oberpfalz gefordert. Denn sie erlässt den Planfeststellungsbeschluss. Wenn alles gut läuft, könnte diese Entscheidung noch heuer getroffen werden. Der Planfeststellungsbeschluss ist rein rechtlich gesehen ein Verwaltungsakt. Gegen ihn kann, wenn mit der Planung kein Einverständnis bestehen sollte, Klage erhoben werden. Das freilich würde einen Bau der Ortsumgehung weiter verzögern.
Gibt es keine Klagen, kann sich das Staatliche Bauamt Amberg-Sulzbach an die sogenannte Ausführungsplanung machen. "Das heißt, die Umgehungsstraße baureif planen", so Henner Wasmuth. Ein Schritt, der noch in diesem Jahr erfolgen könnte ‒ wenn alles gut läuft. Von der Reihenfolge her würde die Waldershofer auf jeden Fall vor der Tirschenreuther Ortsumgehung gebaut. "Voraussetzung ist natürlich, dass wir Baurecht haben", verdeutlicht der Chef des Staatlichen Bauamts. Und natürlich müssen die nötigen Finanzmittel bereitgestellt werden. Die Baukosten beziffert Henner Wasmuth mit 16,4 Millionen Euro, die Gesamtkosten mit 16,9 Millionen Euro. Freilich sei offen, wie sich die Baupreise bis zum Beginn der Maßnahme entwickeln. Und natürlich müsse man Firmen finden, die die Aufträge ausführen. Da ist der Leitende Baudirektor aber zuversichtlich: "Das sind für Bauunternehmen angenehme Maßnahmen."
Und wann könnte der erste Spatenstich erfolgen? Da hält sich Henner Wasmuth bedeckt und meint: "Das wäre Kaffeesatzleserei." Es sei aber sehr unwahrscheinlich, dass der Bau der Ortsumgehung Waldershof vor dem Jahr 2020 starten werde. Ein Grund dafür sei auch die Abstimmung mit der Bahn. Nötig sind unter anderem aufwendige Brückenbauwerke, weil die Umgehung die Bahnstrecke quert.
Im Jahr 2014 hat das Staatliche Bauamt Amberg-Sulzbach eine Verkehrszählung durchgeführt. Sie ist Grundlage für eine Prognose. Der zufolge werden im Jahr 2030 pro Tag 12.200 Autos und 880 Lastwagen durch Waldershof fahren. Kommt die Ortsumgehung, bringt das eine spürbare Entlastung: Rund 7200 Fahrzeuge werden über die neue Trasse an der Kösseinestadt vorbeigeleitet. Die Ortsumgehung ist etwa 3,4 Kilometer lang, die Straße 7,50 Meter breit. (hd)













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