Die Verantwortlichen der Jobst-vom-Brandt-Schule in Waldershof haben sehr schnell auf die Ankunft der Geflüchteten aus der Ukraine reagiert. Seit Anfang April werden neun Kinder im Alter von fünf bis zehn Jahren in der Willkommensgruppe im offenen Ganztag betreut. Vormittags erhalten die Kinder zu Hause online ukrainischen Schulunterricht.
Um 12.30 Uhr starten sie in der Jobst-vom Brandt-Schule mit dem Mittagessen. Und während die deutschen Kinder Hausaufgaben machen, lernen sie erste deutsche Wörter. Da auch einige Waldershofer Grundschülerinnen des Ganztags und zwei Betreuerinnen Russisch beziehungsweise Ukrainisch sprechen, war die Hemmschwelle zur Kontaktaufnahme sehr niedrig. Beim gemeinsamen Spielen wurden erste Freundschaften geknüpft. Die Kinder fühlen sich offensichtlich sehr wohl, wollen teilweise gar nicht gerne nach Hause gehen und bedauern, dass die Nachmittagszeit in der Schule so schnell vorbei ist. Jugendsozialarbeiterin Carolin Kellner steht im engen Austausch mit Schulleitung und Personal des offenen Ganztags, um die Kinder beim Integrationsprozess zu unterstützen.
Um den ukrainischen Kindern den Schulstart zu erleichtern, spendierte der Kindergarten Piccolino in Poppenreuth vom Erlös des Waldershofer Osterbasars jedem Flüchtlingskind im schulfähigen Alter einen Zehn-Euro-Gutschein. Dieser wurde von den Poppenreuther Vorschulkindern verziert und überreicht. So kann jedes Kind entsprechend seines Bedarfs Hefte kaufen. Die IGW (Interessengemeinschaft der Waldershofer Geschäfte) unterstützte die Flüchtlingskinder ebenfalls und schenkte jedem Kind ein Federmäppchen. Die Stadt Waldershof steuerte Turnbeutel und Trinkflaschen bei. So sind die Kinder für den Schulbesuch vorerst ausgerüstet. Auch die ukrainischen Mütter würden sich gerne engagieren. Viele Mütter sind fachlich hoch qualifiziert, wollen gerne arbeiten und sich einbringen, war zu erfahren.
„Auch die Sportvereine sind schon an die Stadt herangetreten und wollen bei der Integration der Kinder und Jugendlichen unterstützen“, informierte Bianca Bayer, Elternbeiratsvorsitzende des Kindergartens Piccolino und Mitarbeiterin der Stadt Waldershof. Sie erklärte, dass auch die Stadt Waldershof viel daransetze, die Mütter zu integrieren und sich um Angebote bemühe, wie Integrationssprachkurse und ein Austauschtreffen im alten Rathaus.
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