Waldershof
21.10.2019 - 13:52 Uhr

Szenen und Dialoge von Otto Schemm

Am 27. Mai kommenden Jahres wäre der Arzberger Volksschulrektor und Mundartdichter Otto Schemm 100 Jahre alt geworden. Vorgefeiert wird das Jubiläum aber bereits am kommenden Freitag im Alten Rathaus in Waldershof.

Bereits seit seiner Jugendzeit befasst sich Werner Robl mit dem Arzberger Heimat- und Mundartdichter Otto Schemm. Einige seiner Hauptfiguren lässt der Stiftländer im Waldershofer Leseclub lebendig werden. Bild: exb
Bereits seit seiner Jugendzeit befasst sich Werner Robl mit dem Arzberger Heimat- und Mundartdichter Otto Schemm. Einige seiner Hauptfiguren lässt der Stiftländer im Waldershofer Leseclub lebendig werden.

In den Mittelpunkt der Otto-Schemm-Stunde, zu der Michaela Härtl die Leseclub-Freunde einlädt, rückt ein gewisser Andreas. Der Philosoph und Rentner lebt im Sechsämterland. Bekannt ist der fiktive Zeitgenosse aber unter einem anderen Namen. Unter welchem erfährt man im Alten Rathaus am Freitag, 25. Oktober, ab 18 Uhr. Viele kennen die Geschichten, die der gebürtige Brander Otto Schemm in Mundart verfasst und um Marktredwitz, Brand und Korbersdorf angesiedelt hat.

Um die erdachten Figuren in den Blick zu rücken, konnte Leseclub-Leiterin Michaela Härtl den Fuchsmühler Werner Robl gewinnen. Bereits seit seiner Jugendzeit befasst sich der 62-jährige Journalist und Autor mit den Geschichten, die nicht selten auch von all den kleinen Peinlichkeiten berichten, die im Leben halt so passieren. „Mundart lesen ist reine Übungssache“, erklärt Robl. Der Stiftländer hatte einen geeigneten Lehrmeister, der ihm beibrachte, wie man den Schemm Otto glaubhaft und verständlich unter die Leute bringt. „Es war mein Deutschlehrer, den wir alle nur „Zius“ nannten“, lüftet Robl das kleine Geheimnis um das bereits verstorbene Vorbild. Der Waldsassener Pädagoge – Helmut Hart mit bürgerlichem Namen - brachte ihm auch bei, wie man die Sechsämterlandsprache, die der Oberpfälzer Mundart sehr ähnlich ist, betont interpretieren müsse.

Erst daheim im Familienkreis, später auch in der Öffentlichkeit wurde es dem gebürtigen Wiesauer („ich bin ein Kreuzberger“) daher leicht, in die Rollen der kleinen Leute zu schlüpfen, die der Mundartdichter Schemm in unverwechselbarer Art bekannt machte. „Ich werde nicht nur vorlesen. Sobald es die Szenen erlauben, werden sie von mir auch gespielt“, verspricht Robl einen bunten Abend mit humorvollen Streifzügen und kurzweiligen Dialogen. Nicht fehlen darf im Alten Rathaus auch das Kapitel, in dem eine Theaterpremiere vollkommen aus dem Ruder läuft. Der Jahreszeit entsprechend fährt man gedanklich an einen Fischweiher, das Karussell dreht sich oder – falls die Minuten noch reichen sollten – trifft man die Heiligen Drei Könige. Die endgültige Kapitelauswahl lässt der Gast derzeit noch offen.

„Mehr möchten wir nicht verraten“, legt Michaela Härtl den Finger an den Mund. „Ich freue mich auf den neuerlichen Abend mit Werner Robl“, erklärt die Waldershoferin und verweist auf den bereits geplanten dritten Termin innerhalb nur weniger Monate zusammen mit ihm. Nach dem „Werkstattbericht“ über Robls aktuellen, aber derzeit noch in Arbeit befindlichen Roman „Gerechtigkeit gibt’s nicht einmal im Himmel“ und seiner Schemm-Stunde steht der Stiftländer erneut auf Michaela Härtls Gäste- und Autorenliste. Am Freitag, 6. Dezember, wird Robl sein bereits gedrucktes Weihnachtsbilderbuch „Die Krippe am Schützweiher“ persönlich vorstellen, um daraus zu zitieren. Der Eintritt für den Otto-Schemm-G’schichtenabend am 25. Oktober ist frei.

 
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