Ursel Herrmann war in vielen Städten zu Hause. Zu den Stationen zählen unter anderem Bremen, Nürnberg, Rom und Marktredwitz. Ihren Lebensabend verbringt sie im Senioren-Servicehaus (SSH) Waldershof, wo sie auch ihren 85. Geburtstag feierte.
Die sympathische 85-Jährige ist aufgeschlossen und erzählfreudig. Kein Wunder: Ursel Herrmann hat viel erlebt und viel gesehen. Und davon berichtet sie gerne. Geboren wurde sie im Juni 1937 in der Ostsee-Stadt Swinemünde an der Pommerschen Bucht nordwestlich von Stettin. Viel davon habe sie aber nicht sehen dürfen. Bereits als Zweijährige musste sie die Stadt verlassen. Anlass für die Flucht war der Weltkrieg, der sie und ihre Eltern in das damals noch sichere Bremen verschlug.
Nach dem Abitur machte sie eine Ausbildung als Tontechnikerin beim Rundfunk. "Gearbeitet habe ich bei Radio Bremen, Hessischer und Bayerischer Rundfunk", erzählt die 85-Jährige. Ihren späteren und inzwischen verstorbenen Ehemann Horst, er war Diplom-Brau-Ingenieur, lernte sie in Nürnberg kennen. Ursel Herrmann ahnte damals aber noch nicht, dass ihr damit auch 14 Umzüge bevorstanden. Braufachmann Horst Herrmann war nämlich an mehreren Brauereistandorten tätig. Eine davon befand sich in Rom. Dort erblickte Sohn Flavio das Licht der Welt. Es folgten zwei weitere Kinder, die heute in Spanien und Sachsen wohnen.
1983 zog die Familie nach Marktredwitz. Seit rund eineinhalb Jahren lebt die verwitwete Ursel Herrmann im Senioren-Servicehaus in Waldershof. Als Grund für den erneuten Ortswechsel von Oberfranken in die benachbarte Oberpfalz nennt die Jubilarin die "Nähe zur Familie“. Ursel Herrmann beschreibt sich selber als kontaktfreudig und aufgeschlossen. Gerne nehme sie sich Zeit für die vielen Angebote im Senioren-Servicehaus.
Zum 85. Geburtstag gratulierten Ursel Herrmanns Familie und der Leiter des Senioren-Servicehauses, Johannes Großmann. Die Grüße und Glückwünsche der Stadt Waldershof überbrachten Dritte Bürgermeisterin Gisela Kastner und der Seniorenbeauftragte der Kösseinestadt, Gerhard Weber. Besuch bekam die Jubilarin zudem vom Vikar der evangelisch-lutherischen Pfarrgemeinde, Klaus Tillmann.
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