Waldershof
03.04.2022 - 14:09 Uhr

Verbesserte Hörbedingungen an der Jobst-vom-Brandt-Schule in Waldershof

In der Jobst-vom-Brandt-Schule in Waldershof genießt Inklusion einen sehr hohen Stellenwert. Zehn Deckenmodule und zwei Schallschluckelemente sorgen in der Kombiklasse 1/2C für einen „leiseren“ Unterricht.

Im Unterrichtsraum der Kombiklasse 1/2C und im angrenzenden Gruppenraum wurden zehn Deckenmodule und zwei Schallschluckelemente installiert. Jetzt entspricht das Klassenzimmer der vorgegebenen Richtlinie „Hörsamkeit in Räumen“, informiert Schulleiterin Johanna Reger (hinten). Bild: fpoz
Im Unterrichtsraum der Kombiklasse 1/2C und im angrenzenden Gruppenraum wurden zehn Deckenmodule und zwei Schallschluckelemente installiert. Jetzt entspricht das Klassenzimmer der vorgegebenen Richtlinie „Hörsamkeit in Räumen“, informiert Schulleiterin Johanna Reger (hinten).

Das Thema Inklusion steht seit Jahren in der Jobst-vom-Brandt-Schule im Fokus. „Wir wollen allen Kindern, egal ob gehbehindert oder mit Hörschwierigkeiten, ab dem ersten Schultag optimale Voraussetzungen für ein uneingeschränktes Lernen bieten“, erklärt Schulleiterin Johanna Reger. Bereits in den zurückliegenden Jahren wurden im Schulgebäude ein Aufzug eingebaut und zur Aula eine befahrbare Rampe installiert.

In der Kombiklasse 1/2C mit 22 Schülerinnen und Schülern wird auch ein Kind mit Hörschwierigkeiten unterrichtet. Um hier optimale Voraussetzungen zu schaffen, regte Schulleiterin Johanna Reger Ende vergangenen Jahres eine Schallmessung im Klassenzimmer an. Das Ergebnis zeigte eine Nachhallzeit von einer Sekunde. Dieser Wert lag weit über der vorgegebenen Richtlinie zu „Hörsamkeit in Räumen“. „Für Kinder ist dieser Pegel der Nachhallzeit zu hoch, zu laut und baut im Unterricht Stress auf“, erklärt die Schulleiterin. Schnell waren sich Schulleitung und Stadtverwaltung einig, hier Abhilfe zu schaffen.

Beleuchtung tiefer gelegt

In den Faschingsferien wurden durch Mitarbeiter des städtischen Bauhofes acht Deckenelemente im Klassenzimmer und zwei im angrenzenden Gruppenraum installiert sowie zwei Schallschluckquader aufgestellt. In Verbindung mit diesen Montagearbeiten wurde auch die Beleuchtung tiefer gelegt. Das Ergebnis formuliert die Schulleiterin wie folgt: „Es ist jetzt viel ruhiger und heller im Klassenzimmer. Das hörgeschädigte Kind ist jetzt viel entspannter und kann dem Unterricht besser folgen. Das gleiche gilt für den Rest der Klasse.“

Die Stadt als Sachaufwandsträger habe hier beste Voraussetzungen für die Schülerinnen und Schüler geschaffen. Die Materialkosten liegen nach Aussage der Kämmerei bei 7000 Euro.

Neueste Richtlinien im Blick

Für Bürgermeisterin Margit Bayer ist die „Inklusive Schule“ auch eine Herzensangelegenheit. Sie hat die Maßnahme sofort unterstützt. Zudem wird der Schallschutz nach der Generalsanierung der Jobst-vom-Brandt-Schule wieder im Klassenzimmer eingebaut, ergänzt Margit Bayer. Der Schallschutz wird im Umbau ein zentrales Thema sein und in allen Klassenzimmern an die neuesten Richtlinien angepasst werden.

Derzeit werden in der Jobst-vom-Brandt-Schule 135 Kinder in sechs Kombi-Klassen unterrichtet. Zur Situation um die geflüchteten Menschen aus der Ukraine erklärt Johanna Reger: „Wir sind in Kontakt mit den Müttern von acht Kindern. Mit Hilfe einer russisch sprechenden Lehrkraft konnten bereits erste Gespräche geführt werden. Alle haben sich über die Kontaktaufnahme der Schule gefreut und möchten ihre Kinder baldmöglichst in die Schule schicken. Wir haben in unserer Schule die Kapazität an Räumlichkeiten und Personal.“ Jetzt liege es am Staatlichen Schulamt in Tirschenreuth, die Verteilung der Kinder zu koordinieren. „Wir werden die Kinder in Willkommensgruppen einteilen und der Unterricht soll in erster Linie die soziale Integration, das Erlernen der deutschen Sprache und die Verbindung zur ukrainischen Heimat in den Fokus stellen“, so die Schulleiterin.

„Es ist jetzt viel ruhiger und heller im Klassenzimmer."

Schulleiterin Johanna Reger

 
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