Waldershof
25.07.2023 - 12:46 Uhr

Waldershof verzichtet auf Bau eines weiteren Allwetterplatzes

Kinder und Jugendliche in Waldershof bedauern den Wegfall des Allwetterplatzes bei der Schule. Die Stadt Waldershof bittet, auf vorhandene Bolzplätze auszuweichen.

Wegen der Bauarbeiten (Bild) für das neue Kinderhaus musste der Bolzplatz weichen. Im Hintergrund die entkernte Grundschule. Hier läuft die Sanierung. Bild: Wolfgang Erhart/exb
Wegen der Bauarbeiten (Bild) für das neue Kinderhaus musste der Bolzplatz weichen. Im Hintergrund die entkernte Grundschule. Hier läuft die Sanierung.

Seit Anfang des Jahres wird die Jobst-vom-Brandt-Grundschule in Waldershof saniert. Gleich nebenan entsteht ein neues siebengruppiges Kinderhaus. Aufgrund der beiden Baumaßnahmen mussten die in die Jahre gekommenen Sportaußenanlagen der Schule zunächst weichen, informiert die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung. Weiter heißt es: "Im Jahr 2025 werden die Sportanlagen mit Laufbahn, Weitsprunganlage und Allwetterplatz jedoch neu angelegt und der Schule sowie in der schulfreien Zeit der Öffentlichkeit wieder zur Verfügung stehen."

Bei diversen Gelegenheiten hätten Kinder und Jugendliche aus den die Schule umgebenden Wohngebieten den Wegfall insbesondere des Allwetterplatzes sehr bedauert, so die Stadtverwaltung. "Der Platz hatte sich zu einem wichtigen Treffpunkt entwickelt, der sehr intensiv angenommen wurde. Täglich trafen sich 10 bis 20 junge Leute zum Spielen, Toben und zur Kontaktpflege. Dies ist nun aufgrund der Baustelle vorübergehend nicht mehr möglich."

Briefe ans Rathaus

Zweiter Bürgermeister Mario Rabenbauer hatte in Vertretung von Bürgermeisterin Margit Bayer Ende Mai zu einem „Bolzplatzgespräch“ geladen, um Lösungen für die Übergangszeit zu erarbeiten und im Nachgang mögliche Alternativen zu prüfen. "Zahlreiche betroffene Familien nahmen das Angebot gerne an", heißt es aus dem Rathaus. Bereits über Briefe ans Rathaus und in der Bürgerbeteiligung zur „Demografiefesten Kommune“ hätten Kinder ihr Anliegen vorgebracht. "Im Gespräch wurde die Bitte eingebracht, einen zweiten Hartplatz in der Stadt zu schaffen", informiert Bianca Bayer von der Stadtverwaltung in der Pressemitteilung. Infrage kämen der Stadtpark oder der Kirchsteig-Spielplatz. „Der Wille mitzugestalten und Anregungen einzubringen, ist absolut zu begrüßen. Kinder und Jugendliche sollen ernstgenommen und gehört werden. Es ist wichtig hier das Gespräch zu suchen“, werden Mario Rabenbauer und die beiden Jugendreferenten Winfried Neubauer und Florian Dick, die ebenfalls beim Bolzplatzgespräch dabei waren, zitiert. Auch die Referenten für Sport, Jürgen Ranft und Matthias Wolf, hätten ihre Vorstellungen eingebracht.

Umfangreiche Arbeiten nötig

Das Bauamt der Stadt Waldershof habe intensiv bei Sportplatz-Baufirmen nachgefragt und Angebote eingeholt. Die Auslastung der Firmen sei groß, so dass wohl erst mit einem Bau 2024 gerechnet werden könnte, schreibt Bianca Bayer. Zudem gestalte sich der Preis für alle möglichen Varianten (Hartplatz, umrandeter, geschotterter Platz, Allwetterplatz, „Fußballkäfig“) sehr hoch. Bei allen Ausführungen müssten umfangreiche Baggerarbeiten und Fundamentbaumaßnahmen erfolgen, so die Stadtverwaltung, die feststellt: "Unter 60.000 Euro ist keine Lösung für einen zusätzlichen Hartplatz darstellbar."

„Der Bau eines weiteren Allwetterplatzes oder Hartplatzes wäre purer Luxus, den wir uns leider nicht leisten können und der das Problem auch nicht zeitnah genug löst“, wird Bürgermeisterin Margit Bayer zitiert. „Wir haben wochenlang intensiv, aber erfolglos nach Lösungen zur Umsetzung gesucht.“ Daher habe sich der Stadtrat in einer nichtöffentlichen Sitzung im Juni einstimmig dazu entschlossen, "die unverhältnismäßig große Investition zur Überbrückung von einem Jahr nicht zu tätigen".

Für Ideen dankbar

Weiter schreibt die Stadtverwaltung: "Es wird gebeten, auf die bereits in der Stadt vorhandenen Bolzplätze auszuweichen, auch wenn diese keine Hart- oder Allwetterplätze sind. Gerne möchte die Stadt dabei unterstützen, niederschwellige Angebote zu liefern, die den Sozialkontakt unter den Kindern und Jugendlichen stärken." Hierfür sei die Stadtverwaltung sehr dankbar "für kostenextensive Ideen und Anregungen, wie es gelingen kann, andernorts vorübergehend einen ähnlich attraktiven Treffpunkt zu gestalten".

Außerdem werde der Stadtbauhof den Wünschen der Kinder nachkommen und die Bolzplätze regelmäßig mähen und gegebenenfalls die Netze erneuern. Ab 2025 könne laut Mitteilung der dann neu errichtete Hartplatz an der Schule in der unterrichtsfreien Zeit wieder uneingeschränkt genutzt werden. "Die Bürgermeisterin und der Stadtrat bitten hier um Geduld und Verständnis für die unvermeidbaren Unannehmlichkeiten in der Bauphase." Abschließende Feststellung von Bürgermeisterin Margit Bayer: „Schulsanierung und Kindergartenneubau kommen ja ebenfalls den Kindern zugute.“

 
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