Waldershof
08.10.2018 - 17:27 Uhr

Zeichen für Aufbruch der Kirche

Kirchenpfleger Hilmar Wollner präsentiert sich zum Jubiläum als Zeitzeuge der neuen Stadtpfarrkirche. Pfarrer Andreas Kraft lobt die gelebte Ökumene in der Kösseinestadt.

Dritte Bürgermeisterin Gisela Kastner hatte Bischof Rudolf Voderholzer das Goldene Buch zum Empfang in der Schulaula mitgebracht. Bild: fpoz
Dritte Bürgermeisterin Gisela Kastner hatte Bischof Rudolf Voderholzer das Goldene Buch zum Empfang in der Schulaula mitgebracht.

Das 50. Weihe-Jubiläum der neuen Kirche Sankt Sebastian wurde am Sonntag mit dem fast dreistündigen Pontifikalgottesdienst eingeläutet. Nach dem vom Chor, Orchester und Solisten unter der Leitung von Werner Stehbach hervorragend mitgestalteten Gottesdienst ging es zum gemeinsamen Essen in die Aula der Jobst-vom-Brandt-Schule. Dabei sprach Bischof Rudolf Voderholzer das Tischgebet und trug sich in das Goldene Buch der Stadt ein.

Dritte Bürgermeisterin Gisela Kastner gratulierte auch in Vertretung von Landrat Wolfgang Lippert zum Weihe-Jubiläum der Stadtpfarrkirche St. Sebastian. Kastner erinnerte daran, dass mit den 60er Jahren - und besonders mit dem Jahr 1968 - aus gesellschaftlicher Sicht Begriffe wie Aufbruch, Veränderung und Erneuerung mit Leben erfüllt worden seien. Auch die katholische Kirche habe zu dieser Zeit mit dem Zweiten Vatikanischen Konzil wesentliche Erneuerungen eingeleitet.

„Der Priester feiert das Messopfer nicht mehr mit dem Rücken zu den Gläubigen und die Predigt kommt nicht mehr von der Kanzel, sondern vom Ambo“, ergänzte Kastner. Zum damaligen Neubau in Waldershof merkte sie an: „Mir fiel es anfangs, als ich das Gotteshaus das erste Mal betrat, durchaus schwer, mich in diesem Kirchenraum wohlzufühlen. Ich fühlte mich klein und verloren und fand an den kahlen Wänden keinen Halt. Inzwischen habe ich diesen Kirche schätzen gelernt. Sie bietet Raum, Luft und Freiheit. Die Stimmen der Gläubigen im Gebet und Gesang werden durch die fantastische Akustik wunderbar zusammengetragen und erzeugen Gemeinschaft.“ Die dritte Bürgermeisterin ist überzeugt, dass diese Kirche - sie wurde von Architekt Wolfgang Gerlach aus Walbenreuth geplant - der Mittelpunkt des religiösen Lebens auch für die zukünftigen Generationen sein wird.

Als Zeitzeuge präsentierte sich Kirchenpfleger Hilmar Wollner, der die 50 Jahre neue Pfarrkirche miterlebte. Als Ministrant stand er am 5. Oktober 1968 bei der Weihe durch Bischof Rudolf Graber mit am Altar. „An diesem Samstag gab es für uns Ministranten schulfrei“, erinnert sich Wollner. Zwölf Jahre verrichtete er senien Dienst am Altar, war anschließend 28 Jahre im Pfarrgemeinderat und ist seit 18 Jahren Kirchenpfleger.

Mit Blick auf den ehemaligen Stadtpfarrer Johannes Wolff erinnerte Wollner an die erste große Sanierung des Gotteshauses 2007 im Außenbereich. Und nun stehe die Sanierung im Inneren der Kirche auf dem Programm. Dabei werde auch der Barrierefreiheit Rechnung getragen. Die Arbeiten sollen bis Oktober 2019 abgeschlossen sein.

Der evangelische Pfarrer Andreas Kraft bedankte sich bei den katholischen Geistlichen Bernd Philipp, Johannes Wolff und Robert Ploß für die gute Ökumene in Waldershof und bekräftigte: „Auf Gottes Beistand ist Verlass. Er macht unser Leben hell, egal, welcher Konfession wir angehören."

Bischof Rudolf Voderholzer hatte für die Ministranten kleine Geschenke dabei. Bild: fpoz
Bischof Rudolf Voderholzer hatte für die Ministranten kleine Geschenke dabei.
Der frühere Stadtpfarrer Johannes Wolff freut sich über ein Wiedersehen mit vielen bekannten Gesichtern. Bild: fpoz
Der frühere Stadtpfarrer Johannes Wolff freut sich über ein Wiedersehen mit vielen bekannten Gesichtern.
 
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