Waldkirch bei Georgenberg
09.08.2019 - 10:26 Uhr

Energieleistung der Dorfgemeinschaft

Mit der Feier der Jubiläumskirchweih „60 Jahre“ der Filialkirche St. Josef steht der Ortschaft Waldkirch am Samstag ein großer Festtag ins Haus.

60 Jahre sind inzwischen seit der Weihe der Kirche in Waldkirch vergangen. Bild: pi
60 Jahre sind inzwischen seit der Weihe der Kirche in Waldkirch vergangen.

Nach dem Kirchenzug um 18.50 Uhr feiert Pfarrer Julius Johnrose die Eucharistie. Dazu spielt die Blaskapelle Waldkirch unter der Leitung von Bernhard Träger.

Beim Blick in das Geschichtsbüchlein des Gotteshauses stellt man fest, dass es inzwischen 66 Jahre her sind, als in Waldkirch der Bau eines Gotteshauses immer lauter wurde. Der spätere und bereits verstorbene Regionaldekan Johann Meyer, damals Kaplan in der Pfarrei Neukirchen zu St. Christoph, berief 1953 eine Dorfversammlung ein, um über einen Kirchenbau zu beraten. An diesem Abend wurde dann auch bereits der Kirchenbauausschuss ins Leben gerufen.

Die bestehende alte Kapelle, errichtet im Jahr 1821, sollte dem Neubau weichen und abgebrochen werden; jedoch nahm das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege die Abbruchgenehmigung zurück. Es hatte sich nämlich herausgestellt, dass die Kapelle unter Denkmalschutz steht. Es vergingen Monate, und in die Pfarrei Neukirchen zu St. Christoph kam Kaplan Paul Wutz, der sich ebenfalls für den Neubau einer Kirche einsetzte.

Da die alte Kapelle nicht mehr der Spitzhacke zum Opfer fallen durfte, wandte sich Wutz an den Vohenstraußer Architekten Hugo Steininger, Sohn des bekannten „Oberpfalz-Malers“, und ließ Pläne erstellen. Der damalige Bürgermeister Waldkirchs, der unvergessene Otto Guber, stand zwar mit dem gesamten Gemeinderat dem Bauvorhaben auch aufgeschlossen gegenüber; dennoch dauerte es noch einige Zeit bis zur Verwirklichung.

Es folgten mehrere Kaplanwechsel in Neukirchen zu St. Christoph, so dass sich der Kirchenneubau hinauszögerte. Erst Kaplan Willibald Meiler setzte sich wieder mit Nachdruck und großem Engagement dafür ein. Nach schwieriger Vorbereitungsarbeit erhielt er Anfang Juli 1958 von der Diözese in Regensburg die Baugenehmigung und die Zusage für eine finanzielle Förderung.

Am 7. Juli 1958 folgte der erste Spatenstich, und schon fünf Tage später konnte man den Grundstein legen - eine wahre Meisterleistung. Die Mitglieder des Bauausschusses hatten alle Hände voll zu tun, um die finanziellen Mittel, Baumaterialien oder Spenden in Form von Bauholz herbeizubringen. Nach einer Bauzeit von nur einem Jahr war das Gotteshaus unter der tatkräftigen Mithilfe der Bürger aus der kleinen Ortschaft schließlich fertiggestellt.

Während dieses Jahres kam man zwar immer wieder einmal in finanzielle Nöte; diese Engpässe konnten die Waldkirchner aber durch mehrere Haussammlungen ausgleichen. Dabei machte sich vor allem Meiler verdient. Er scheute vor nichts zurück, um den Bau voranzubringen. Die Lieferung der drei Kirchenglocken war im Juli 1958.

Am 8. August 1959 war es dann endlich soweit: Das Gotteshaus konnte eingeweiht werden. Weihbischof Josef Hiltl kam mit seinem Sekretär, dem späteren Weihbischof Karl Flügel, nach Waldkirch. Das ganze Dorf präsentierte sich im Festgewand, als der hohe Würdenträger die Kirche außen weihte. Am Tag darauf folgte die Konsekration des Innenraums. Als Festmusik spielte damals schon die einheimische Kapelle Träger auf.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.