Die CSU erinnerte in der Gaststätte der Stadt-Turnhalle bei Kaffee und Kuchen an die EU-Osterweiterung vor genau 15 Jahren. Junge Leute aus dem Landkreis und aus der Stadt Eger/Cheb hätten damals gemeinsam gefeiert, wusste Bürgermeister Bernd Sommer. Er nannte die Wallfahrtskirche Maria Loreto ein Sinnbild für Veränderung. "Unsere Region ist einer der Hauptgewinner der EU-Osterweiterung", wusste Sommer, der auf das gemeinsame Oberzentrum Waldsassen-Eger hinwies.
CSU-Kreisvorsitzender und MdL Tobias Reiß machte deutlich, dass Europa an den Grenzen zusammenwächst. "Vor 15 Jahren wurde mit der EU-Osterweiterung ein neues Kapitel aufgeschlagen. Damals aufkommende Ängste haben sich nicht bewahrheitet", freute sich Reiß. CSU-Europakandidat Christian Doleschal sah in der EU-Osterweiterung einen Grund zur Freude. "Wir liegen heute gemeinsam im Herzen Europas" und erinnerte an die JU-Welcome-Party am 30. April 2004 hier in der Städtischen Turnhalle. "Das war damals der Wendepunkt in unseren Beziehungen." Staatsminister Florian Herrmann sagte: "Grenzüberschreitend zu arbeiten ist hier in dieser Region ganz normal." Das Zusammenwachsen Europas in den Grenzregionen sei weit gediehen. Um so enttäuschender sei der Brexit. Dieser sei für die Belange Europas ein Rückschritt. Der Rückhalt für Europa in Deutschland sei groß. "Wir haben derzeit das beste Europa, das wir je hatten. 15 Jahre EU-Osterweiterung darf deshalb zurecht gefeiert werden."
Zweisprachig
Tomáš Linda, heute in Eger verantwortlich für Industrieansiedlungen, erinnert sich noch ganz genau vor 15 Jahren, als Europa um die Oststaaten erweitert wurde. "Für uns war Deutschland ganz weit weg, obwohl wir Nachbarn waren. Heute gehen meine Kinder in Waldsassen in den Kindergarten und in die Schule und wachsen zweisprachig auf", sagte Linda in perfektem Deutsch. Linda zeigte sich überzeugt, dass beide Seiten von Europa profitieren.
"Unsere gemeinsame Region ist deshalb so attraktiv, weil sie jetzt im Herzen Europas ist", sagte Linda, der im gemeinsamen Oberzentrum Waldsassen-Eger eine große Chance sah. Verbessert werden müsse noch die Verkehrs-Infrastruktur, wie Straßen- und Eisenbahnanbindung in beide Grenzregionen.
Neun Prozent aus CZ
Mitterteichs Bürgermeister und Landratskandidat Roland Grillmeier wusste, das im Landkreis Tirschenreuth über neun Prozent der Arbeitnehmer aus Tschechien kommen. "Unsere Region hat die wahrscheinlich intensivsten Beziehungen zu unserem Nachbarland überhaupt", sagte Grillmeier und dies 30 Jahre nach dem Fall des Eisernen Vorhangs. Ohne tschechische Arbeitnehmer würde in der Region vieles nicht mehr funktionieren.
Grillmeier forderte die Einführung einer Koordinierungsstelle Bayern-Tschechien, die die Regionen unterstützt und wusste, dass tschechische Investoren sehr an der Region interessiert seien. Alfred Wolf aus Bärnau stellte sich als "leidenschaftlicher deutsch-tschechischer Vernetzer" vor und erzählte seinen Projekten in Bärnau. Der Deutsch-Tschechische Geschichtspark in Bärnau sei ein Musterbeispiel grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.
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