Waldsassen
22.03.2022 - 11:02 Uhr

Benediktinerabt sieht bei der Predigt in Waldsassen "hoffnungsvolle Aufbrüche"

Die Entwicklungen der Kirche bereiteten Sorgen. Doch Christen, so Abt Wolfgang Hagl in der Basilika, dürften immer wieder auf neue sprießende Pflänzchen hoffen – durch Gottes Werk mit Hilfe der Menschen.

Der Dienstälteste unter den Äbten der Benediktinerkongregation in Bayern, Abt Wolfgang Maria Hagl von der Abtei Metten, war Festprediger und Hauptzelebrant beim Festgottesdienst zum 25-jährigen Bestehen der Anbetung in der Basilika Waldsassen. Zu Beginn des Gottesdienstes am Samstag betonte er seine Freude darüber, in der Basilika eine Messe feiern zu dürfen.

Diese Kirche stehe im Geist der Anbetung, diese sei vor 25 Jahren ins Leben gerufen worden, sagte der Abt. Er dankte den Initiatoren Äbtissin Laetitia Fech und dem damaligen Stadtpfarrer Siegfried Wölfel für diese fruchtbare Initiative. "Lobpreis ist die höchste Form des Betens.“

In seiner Predigt betonte er, dass Rückblicke immer etwas Wunderbares seien – wenn auch nicht immer schön, wenn er nur an den rückläufigen Kirchenbesuch denke. "In Waldsassen ist das nicht der Fall. Ich kann nur sagen, glückliche Oberpfalz.“ Dennoch besuchten nur noch zehn Prozent der Christen regelmäßig den Gottesdienst, „im kommenden Jahr vielleicht sogar noch weniger“.

"Hoffnungsvolle Aufbrüche"

Es lasse sich nicht verleugnen, dass viele Menschen der Kirche den Rücken zuwendeten. Dennoch gebe es immer wieder neue Pflänzchen, die sprießen. "Hoffnungsvolle Aufbrüche gibt es immer wieder.“ Christen dürften spüren, dass Gott immer wieder neues Erwachsen lasse. Er fragte: "Merkt ihr es nicht?“

Aber wie werde wohl das Neue aussehen, hinterfragte Abt Wolfgang und ging auf das Mittelalter ein. Damals sei es in der Kirche drunter und drüber gegangen. Es habe sogar mehrere Päpste gleichzeitig gegeben. Dann sei Franz von Assisi gekommen und habe der Kirche wieder neue Einblicke gegeben. Das Neue, das kommen werde, sei eindeutig Gottes Werk und nicht das Werk der Menschen. Gott werde aber mit den Menschen etwas Neues bauen.

Abt Wolfgang erinnerte an den Pfarrer von Ars, der bei vielen Prüfungen durchgefallen sei, aber später die Kirche in Frankreich erneuert habe. "Es wird wieder Menschen geben, die die Großtaten Gottes rühmen und loben“, war der Prediger überzeugt.

Danke-Kaffee und -Kuchen

In den Fürbitten wurde auch der Menschen in den Kriegswirren in der Ukraine gedacht, aber auch den bereits Verstorbenen, die sich bei der Anbetung in der Basilika einbrachten. Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst von Andreas Sagstetter an der Orgel und von Armin Scharnagl mit der Trompete.

Vor dem Gottesdienst hatte die Pfarrei zu Kaffee und Kuchen ins Gästehaus St. Joseph eingeladen, an dem neben Stadtpfarrer Dr. Thomas Vogl auch Pater John Gali und Pfarrvikar Dr. Timon Odeny teilnahmen. Beide waren später auch beim Gottesdienst mit dabei. Bei Kaffee und Kuchen dankte der Stadtpfarrer vor allem Irmgard Ballon, die sich von Beginn an um die Anbeterinnen und Anbeter kümmert. Aktuell gibt es davon 66, 53 waren bei der Kaffeerunde im Gästehaus St. Joseph dabei.

"In Waldsassen ist das nicht der Fall. Ich kann nur sagen, glückliche Oberpfalz.“

Abt Wolfgang Hagl über den allgemeinen rückläufigen Kirchenbesuch

 
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