Das Ehepaar Nataliia und Helmut Zagler, der in Tirschenreuth gleich in der Nachbarschaft einen gut florierenden Schrotthandel betreibt, haben im November 2023 hat das Anwesen der Gaststätte "Alm" gekauft. Erworben hat es das Paar von der Erbengemeinschaft der ehemaligen Brauerei Schels. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Seit Ende März 2024 war die traditionsreiche Gaststätte "Alm" in Tirschenreuth an der Kornbühlstraße geschlossen. Sieben Jahre, bis zum Aschermittwoch vergangenen Jahren, betrieb das Ehepaar Martina und Bernhard Cieslak als Pächter das Lokal. Zuvor war jahrzehntelang die Bärnauerin Annegret Peter Pächterin der "Alm". Die "Alm", so Helmut Zagler, gebe es mindestens schon seit siebzig Jahren.
Dass es weiterhin ein Wirtshaus bleiben soll, war für die 49-jährige gebürtige Ukrainerin, die in ihrer Heimat schon mehrere Cafés betrieb, und dem 57 Jahre alten Helmut Zagler klar. Nur in welcher Form, das war die Frage. Seit April dieses Jahres wurde im Haus kräftig umgebaut. Die kleine Gaststätte im Eingangsbereich verwandelte sich in ein "Kinderparadies". Dort kann nicht nur die neunjährige gemeinsame Tochter Karolina spielen. Der frühere Saal im hinteren Bereich der Gaststätte hat einen aufwendigen Umbau in ein Wirtshaus hinter sich. Von dort hat man einen ausgezeichneten Blick in das "Kinderparadies".
In der rund neun als 17 Meter großen Gaststätte, sprich dem ehemaligen Saal, haben die neuen Wirte die Decke tiefer gelegt und mit einer Spiegelfolie verkleidet, was zu einer ganz besonderen Atmosphäre führt. Neu gestaltet wurde die Ausstattung im Lokal, auch die Theke für den Ausschank, auch die Küche ist komplett neu. Über die Theke thront mit großen Lettern "Zaglerina", das zeigen soll, wer die Chefin im Haus ist: die temperamentvolle Nataliia. Die Gaststätte bietet für rund 120 Personen Platz, dazu kommen noch Plätze für rund sechzig Personen im ebenfalls neu gestalteten Biergarten, der wegen seiner idyllischen Lage wohl vor allem im Sommer ein Anziehungspunkt werden sollte. Übrigens, der Eingang zum Lokal ist nicht mehr vorne an der Kornbühlstraße, sondern man geht durch den Biergarten und dann ins Lokal.
Bayerisch und ukrainisch
Neben bayerischer Küche stehen auch Spezialitäten aus der Ukraine auf der Karte, wie Borschtsch (Suppe), Soljanka (geräuchertes Fleisch mit Oliven) oder Chebureki (hausgemachte Teigtaschen mit Fleisch oder Pilzen). Aber auf das geliebte Schnitzel oder die Currywurst muss keiner verzichten. Für die Kinder gibt es auch frische, selbstgemachte Kartoffelspiralen. Dies alles bereitet Nataliia Zagler zu, die mit "viel Liebe kocht", wie sie im Gespräch mit Oberpfalz-Medien sagte. Überhaupt sei bei ihr das Motto "Mit Liebe gekocht" sehr hoch angesetzt. Wer nicht mit Liebe und mit Herzblut koche, der könne auch nicht gut kochen.
Und gerade hier gibt es ein Problem: Das Lokal ist schon seit September geöffnet, ein ukrainisches Ehepaar kochte. Doch nach zwei Tagen kamen sie nicht mehr. Nataliia Zagler ist heute noch ganz aufgelöst, wenn sie darüber spricht. Sie sucht deshalb dringend Leute, die "mit Liebe kochen", denen das Kochen Freude bereitet. Wer also Interesse hat, soll einfach mal vorbei kommen. Denn wenn sie einen guten Koch oder Köchin habe, könne sie sich gemeinsam mit ihrem Mann mehr um den Service für die Gäste kümmern.
Erste Tage gut gelaufen
Die ersten Öffnungstage, so das Ehepaar, seien sehr gut angelaufen. Es seien wohl auch viele Interessierte und Neugierige gekommen, die einfach mal vorbei schauen wollten und angenehm überrascht wurden. Die "Alm" ist am Donnerstag und Freitag jeweils ab 17 Uhr geöffnet, am Samstag und Sonntag ab 12 Uhr. Übrigens, am 25. Oktober, am Tirschenreuther Kirwa-Samstag lädt die "Alm" zu einer besonderen Attraktion ein, zu einem Tanzabend für Jung und Alt.
Gerne seien auch die vielen Tirschenreuther Vereine willkommen. Einige von ihnen hatten früher die "Alm" als Vereinslokal, etwa der Trachtenverein "Werdenfelser", oder auch der Männergesangverein "Tursiana" oder die Linedancer. Auch so manche Dart-Gruppen nannten die Alm ihr Vereinsheim. Nataliia und Helmut Zagler freuen sich auf die Zukunft mit ihrer "Alm". Mit diesem Lokal wollte Helmut Zagler seiner Frau eine Freude bereiten, wie er offen sagt.
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