Böhmisches Orgelpositiv in der Basilika Waldsassen erklingt wieder

Waldsassen
19.09.2023 - 13:15 Uhr

Neue Möglichkeiten der Gestaltung liturgischer Feiern gibt es in der Basilika Waldsassen. Bei einer Präsentation erfuhr das Publikum, bei welchen Gelegenheiten das restaurierte Orgelpositiv zum Einsatz kommt.

Die Basilika Waldsassen ist um einen interessanten Klangkörper reicher. Das 1802 von Joseph Gartner in Tachau gebaute Orgelpositiv ist durch die Orgelbauwerkstätte Markus Bäumler umfassend restauriert worden.

Ursprünglich wurde das Instrument für die Steinbergkirche in Bärnau gebaut. 1976 wurde es von der Kirchenstiftung Waldsassen für die Basilika angekauft. Allerdings kam es als Torso nach Waldsassen, es wurde ohne Pfeifen erworben. "Trotz einer damaligen Instandsetzung war die Orgel aber schon seit längerer Zeit nicht mehr bespielbar und musste von Grund auf erneuert werden", heißt es einer Mitteilung des Fördervereins Freunde der Basilika Waldsassen. Er hatte die Finanzierung des Projekts übernommen.

Bei einer kleinen Präsentation in der Basilika Waldsassen am Freitag wurde das restaurierte Instrument der Öffentlichkeit vorgestellt. Dazu konnte Stadtpfarrer Dr. Thomas Vogl eine stattliche Zahl interessierter Zuhörer begrüßen.

Um die wiederhergestellte klangliche Bandbreite der Orgel zu verdeutlichen, hatte Kirchenmusikdirektor Andreas Sagstetter passende Stücke ausgewählt. Dazwischen erläuterte der Restaurator Markus Bäumler die Funktionen der Orgel und die wichtigsten Schritte der durchgeführten Arbeiten. Andreas Sagstetter stellte anschließend anhand kurzer Spielsequenzen die fünf Register des einmanualigen Instruments einzeln vor.

Willi Prechtl, Stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins, unterstrich die Unterstützung der Mitglieder des Vereins. Deren Beiträge und Zuwendungen stellten das finanzielle Fundament des Fördervereins dar. Ergänzend dazu stellte Prechtl aber auch die Verbundenheit und Spendenbereitschaft weiterer Gönner heraus: Neben der Orgelbauwerkstätte Bäumler hat vor allem die Rainer-Markgraf-Stiftung die größte Last getragen und so die aufwändige Restaurierung überhaupt erst ermöglicht.

Das, wie es heißt, musikalische Kleinod ist sicherlich eine Bereicherung für die Pfarrgemeinde und die Besucher der Basilika, die hoffentlich möglichst oft den Klangzauber der historischen Stimmung dieses Instruments erleben können. Es soll, so Kirchenmusikdirektor Andreas Sagstetter auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien, bei Orgelführungen, bei kleineren Messen und Andachten sowie bei Konzerten zum Einsatz kommen.

Hintergrund:

Die einzelnen Maßnahmen der Restaurierung

  • Zuerst wurde das Instrument gereinigt
  • Dann wurden Pfeifenwerk, Windversorgung, Klaviatur und Registermechanik instandgesetzt und wiederhergestellt
  • Während der Arbeiten zeigte sich das wahre Ausmaß der Schäden; die Arbeiten wurden umfangreicher als ursprünglich geplant
  • Kosten für die Restaurierung knapp 15.000 Euro
 
 

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