Stellvertretend für den verhinderten Bürgermeister Bernd Sommer durfte Beatrix Rustler in ihrer Eigenschaft als Sachgebietsleiterin im Rathaus die Krippenausstellung eröffnen. Sie freute sich, dass es Heimatpfleger Robert Treml wiederum gelungen sei, Krippenfreunde dafür zu begeistern, ihre Krippen auf dem Brunnen zu präsentieren. Es sei immer wieder aufs Neue spannend zu beobachten, wie die Krippenfreunde mit viel Liebe zum Detail die Kästen ausschmückten. Rustler zeigte sich erfreut, dass auch die Mädchenrealschule und die Mittelschule wieder mit dabei sind und würdigte Robert Treml für die Mühen bei der Organisation und dem städtischen Bauhof für das Installieren der Krippenkästen. Robert Treml informierte, dass für die Realschule im Stiftland, die heuer pausiert, Krippenfreund Hans Zölch mit einer Darstellung aus dem Fundus des Stiftlandmuseums eingesprungen ist. Treml erinnerte an das Jahr 1995, als auf Anregung des damaligen Bürgermeisters Hans Schraml die Krippenausstellung auf dem Diepold-Brunnen erstmals zustande kam. Seit zwei Jahrzehnten sei sie nun schon eine Bereicherung in der Advents- und Weihnachtszeit. Treml freute sich, unter den Gästen auch Pfarrvikar Markus Hochheimer begrüßen zu dürfen. Treml verwies in diesem Zusammenhang auch an die derzeitigen Krippenausstellungen in Tirschenreuth und Marktredwitz.
Wie der Heimatpfleger und engagierte Krippensammler weiter ausführte, komme der Krippe bekanntlich eine doppelte Funktion zu. Er verwies auf ihre Rolle bei der Glaubensunterweisung in Form der bildlichen Weitergabe und Umsetzung der Schilderung im Weihnachtsevangelium. Gleichzeitig stehe die Krippe für Tradition und verkörpere neben dem Christbaum das deutsche Weihnachts-Brauchtum schlechthin. Ein Heimat-Autor habe zu Recht kürzlich die Aussage getroffen: "Wo kein Brauchtum ist, stirbt die Seele des Volkes." Danach lud Treml zu einem Rundgang um den Brunnen ein und erläuterte kurz die Darstellungen in den acht Kästen. (Infokasten)
Im Uhrzeigersinn sind folgende Krippendarstellungen auf dem Diepold-Brunnen zu sehen:
1. Weihnachtskrippe mit großem Stall und Figuren, gestaltet von Anton Philipp. Den Stall hat Philipp vor etwa 20 Jahren selbst angefertigt. Die neuzeitlichen Figuren aus Masse/Kunststoff hatten seine Eltern in der Nachkriegszeit erworben.
2. Krippenszene vor einer offenen Stallscheune, gestaltet von der Mädchenrealschule der Zisterzienserinnen. Die farbigen Figuren in moderner Form wurden von einer Schülerin in Polen erworben. Die Scheune hat der Opa einer anderen Schülerin aus Tirschenreuth gefertigt und der Schule überlassen.
3. Krippenszene in offener Landschaft mit geschnitzten und farbig gefassten Holzfiguren in moderner Form aus Südtirol. Ausstaffiert wurde der Krippenkasten von der Familie Heinrich Fuhrmann, Besitzer der Figuren ist Michael Fuhrmann.
4. Szene mit modernen Figuren aus Kunststein, in hellen Farben gefasst. Die Bäume aus Metall wurden von Daniela und Markus Haberzett angefertigt. Die weiß gekalkten Kastanienzweige im Hintergrund verleihen der Einrichtung des Kastens eine dekorative Wirkung.
5. Krippenszene mit Heiliger Familie, Hirten, Tieren und den Heiligen Drei Königen. Der Kasten wurde von Andreas Grillmeier mit bekleideten Figuren gestaltet.
6. Weihnachtskrippe mit offenem Stall, davor erstreckt sich ein Hirtenfeld, im Hintergrund befindet sich eine gemalte Gebirgslandschaft. Bestückt wurde der Krippenkasten mit holzgeschnitzten, aus dem Egerland oder dem Erzgebirge stammenden Figuren. Das Jesuskind und der Heilige Josef sind neuzeitliche Arbeiten des tschechischen Bildhauers Marek Minar. Eine Besonderheit ist die „Lisl“ mit ihrer Ziege. Gestaltet wurde der Krippenkasten von Heimatpfleger Robert Treml.
7. Krippenszene vor einem offenen Stall. Die Gebäude wurden von Schülern in einem Baukurs unter der Anleitung der Krippenfreunde des Gerwigkreises Waldsassen hergestellt. Die Figuren wurden der Waldsassener Mittelschule einst von der Raiffeisenbank im Stiftland zur Verfügung gestellt.
8. Weihnachtskrippe mit Stall vor einem gemalten Hintergrund. Darstellung einer orientalischen Landschaft mit Geburtsgrotte im Felsgestein und Wassergraben, dazu Hirtenfeld und Einzug der Heiligen Drei Könige. Die über den Wassergraben führende Brücke symbolisiert den Übergang des Heilsgeschehens vom alten Testament in das neue Testament wie auch den Wechsel von der Antike über die Jahrhunderte hinweg bis in die Gegenwart. Die Figuren aus Masse sind neuzeitlicher Art. Die Gestaltung erfolgte als Beitrag des Stiftlandmuseums, vertreten durch Hans Zölch.
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