Auf die Folgen der anstehenden Veränderungen verwies Ende 2018 auch Gynäkologe Dr. Wolfgang Ries. Er hatte befürchtet, dass sein Nachfolger Dr. Ladislav Dedek wohl nicht solche guten Voraussetzungen habe wie er vor nunmehr über 40 Jahren hatte.
Derzeit unterhält Dr. Ries fünf Belegbetten. Diese könnten nach Tirschenreuth verlegt werden, sagte auf Anfrage Pressesprecher Michael Reindl. Er bestätigte auch: Es sei "angedacht", dass der Operationssaal in Waldsassen zum 1. April stillgelegt wird. Ob es bei diesem Datum bleibt, hänge aber von der Entwicklung der OP-Kapazitäten in Tirschenreuth ab. Wegen der Baumaßnahmen dort könnte die OP-Stilllegung auch noch um einige Wochen verschoben werden. Das Mammographie-Screening-Programm, für das Dr. Dedek in der Nachfolge von Dr. Wolfgang Ries die Zulassung hat, wird laut Reindl weiterhin am bewährten Standort fortgesetzt. "Daran ändert sich gar nichts." Das Gerät für die Brust-Untersuchungen bleibe im Haus Waldsassen stehen.
Unterdessen ist die Unsicherheit bei den Mitarbeitern nicht gewichen. Schon in wenigen Monaten wäre Schluss mit dem Krankenhausbetrieb, so die Befürchtung im Hinblick auf die Zukunft des Hauses Waldsassen. Dazu verweist Reindl auf Abstimmungen in den Gremien. Es werde sich zeigen, wie sich das "Intersektorale Gesundheitszentrum" entwickeln lasse.
Ebenfalls auf die gefassten Beschlüsse verweist der Pressesprecher im Hinblick auf die mittelfristige Zukunft der Reha-Klinik in Waldsassen. "Das ist diskutiert worden, keine Frage", so Reindl über Denkmodelle, die unter Mitarbeitern kursieren: Demnach könnte die orthopädische Rehabilitation in wenigen Jahren auch im Neubau für die Geriatrie in Erbendorf untergebracht sein. Reindl sagte, es spielten immer wirtschaftliche Betrachtungen eine Rolle. Nun aber hätten erst einmal die Landkreise Tirschenreuth und Neustadt die Übernahme des Defizits zugesichert.
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