Ausführlich hatte Bürgermeister Bernd Sommer in der Sitzung des Zweckverbands für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) Nordoberpfalz am Donnerstag noch einmal die Argumente für den Rettungswagen-Standort in Waldsassen an der Neualbenreuther Straße 6 dargelegt (wir berichteten). Es half nichts. Gegen die Stimme von Sommer votierte das Gremium für Wernersreuth.
Der Rathauschef der Klosterstadt hatte im Vorfeld angekündigt, bei einer Entscheidung für Wernersreuth möglicherweise eine Klage einzureichen. Mit Blick auf die Sitzung des Rettungszweckverband sieht der Bürgermeister dies nun aber anders. Auf NT-Nachfrage erklärt er am Freitag, dass er das Ergebnis noch einmal mit dem Stadtrat besprechen werde. "Nach den Eindrücken des gestrigen Tages halte ich eine Klage oder rechtsaufsichtliche Überprüfung aber nicht für erfolgversprechend", bekennt Sommer.
Zahlen genau beobachten
Mit seiner Position sei er unter den Verbandsräten ein Einzelkämpfer gewesen. Auch die rechtliche Einschätzung von Thomas Bahlcke von der Regierung der Oberpfalz "war eindeutig". Sommer habe schon befürchtet, dass den Vorgaben des Gutachtens gefolgt wird. "Wir werden aber die Zahlen weiter genau beobachten. Falls nötig, werden wir wieder den Finger in die Wunde legen", kündigt der Rathauschef an.
Allerdings betont Sommer, dass er gegenüber Neualbenreuth immer mit offenen Karten gespielt hat. Das bestätigt auch Bürgermeister Klaus Meyer: "Wir haben ein super Verhältnis zu Waldsassen. Bernd Sommer hat mich immer über sein Vorgehen informiert." Er kann seinen Kollegen verstehen. "Denn wir sind gewählt, um die Interessen unserer Bürger zu vertreten." Für Meyer, der am Donnerstag in den Zuhörerreihen saß, gibt es in dieser Sache keinen Sieger oder Verlierer. Letztendlich erhalte der östliche Landkreis einen zusätzlichen Rettungswagen. Dass dieser nach Wernersreuth kommt, sei eine super Sache. Er weist darauf hin, "dass damit die jahrelange rettungsdienstliche Unterversorgung von Neualbenreuth beendet ist".
Lob für Kollegen
In den nächsten Wochen werde der Zweckverband alles ausschreiben. Schließlich soll der Betrieb (täglich von 8 bis 20 Uhr) schon im Oktober starten. Dazu müsse die Gemeinde auch ein adäquates Grundstück oder Gebäude anbieten. Daher wird Meyer alle Wernersreuther kontaktieren, ob sie einen Platz zur Verfügung stellen können. "Ganz so einfach wird das nicht. Aber wir werden eine Lösung finden."
Zum Ende hat er für Sommer noch ein Lob parat: "Seine Argumentation im Zweckverband war gut und klar. Er ist auf diesem Gebiet ein Fachmann." Daher hofft Meyer, dass diese Expertise helfen wird, um weitere Einschnitte beim Krankenhaus Waldsassen abzuwenden. Hintergrund
Regelbetrieb in Griesbach
Die Sitzung des Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung (ZRF) Nordoberpfalz hätte eigentlich schon Ende November sein sollen. Wegen Glatteis konnten aber nicht genügend Verbandsräte anreisen, um beschlussfähig zu sein. Daher musste stellvertretender Verbandsvorsitzender Landrat Wolfgang Lippert wegen nicht aufschiebbarer Fristen Eilentscheidungen treffen.
Eine betraf den Probebetrieb des Rettungswagen-Stellplatzes in Griesbach. Dieser war zunächst auf 18 Monate befristet. Seit 1. Januar 2019 ist er auf einen dauerhaften Regelbetrieb überführt, am gleichen Standort und im gleichen zeitlichen Umfang von täglich 8 bis 20 Uhr. Geschäftsleiter Alfred Rast machte darauf aufmerksam, dass momentan eine Interimsvergabe laufe bis zur endgültigen Vergabe zum 1. Juli 2019. Bisher ist das BRK der Betreiber.















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