Sofort war klar: Es lohnt sich, die Beeren der bei uns oft wild wachsenden Pflanzen zu nutzen. Allein der Hinweis, dass Hagebutten 25 mal mehr Vitamin C enthalten als Zitrusfrüchte, überzeugte viele Zuhörer. Und damit die Zubereitung nicht zu mühevoll ist, gab die Referentin den Teilnehmerinnen auch dazu praktische Tipps. Hätten die Hagebutten einen Frost abbekommen, könne man das nun weiche Fruchtfleisch einfach ausdrücken und frisch verzehren, riet Markusine Guthjahr. Mit sechs bis sieben Hagebutten sei der Vitamin-C-Bedarf des Tages bereits gedeckt. Wenn man die Früchte 24 Stunden in einen Topf bedeckt mit kaltem Wasser lege und aufkoche, verklebten die Kerne und die Haare der Früchte. Das Mark sei dann leicht mit der "Flotten Lotte" zu verarbeiten, empfahl die Expertin.
Auch aus schwarzem Holunder, Ebereschen, Weißdorn und Schlehen könne man verschiedenste Köstlichkeiten zubereiten, zum Beispiel Marmelade, Chutney oder Liköre. Oft empfehle es sich, mehrere Sorten zu kombinieren. Guthjahr riet dazu, die verschiedensten Wildfrüchtebeeren in Obstessig anzusetzen.
Auch die Blüten von wildwachsenden Rosen könnten auf zahlreiche Weise verwendet werden. Zur Herstellung von Blütengelee etwa eigne sich jede ungespritzte Rose, die schön dufte. "Erschrecken Sie nicht, wenn bei der Zubereitung die Brühe mal braun wird, das ist normal", verriet Guthjahr. Die Wildfrüchte seien immer intensiv gefärbt. "Das ist wichtiger als man denkt", verwies die Fachfrau auf die für die Ernährung essentiellen sekundären Pflanzeninhaltsstoffe wie Carotin und verschiedene Säuren.
Zum Schluss durften die Teilnehmerinnen von der Referentin hergestellte Blütenbutter und Marmelade probieren. Viele bekamen sofort Lust, sich selbst ans Werk zu machen. "Bevor Sie sich nun mit frischem Enthusiasmus in die Natur begeben, denken Sie noch daran, einen Teil der Früchte für die Vögel an den Bäumen zu lassen", gab Guthjahr ihnen auf den Weg.
Holunderbeeren-Chutney
Die Umweltstation Abtei Waldsassen bereitet sich bereits fleißig für die traditionelle Obstbörse am Sonntag, 29. September, vor. Ein Schwerpunkt liegt dieses Jahr auf längst vergessenen Wildobstsorten. Daher duftet und brodelt es schon jetzt oft in der Küche des Gartenschulhauses. Geplant ist eine kleine Ausstellung von Wildfrüchten und Köstlichkeiten zum Probieren. Eine Rezeptempfehlung von der Umweltstation Abtei Waldsassen: Holunderbeeren-Chutney
Zutaten:
1 kg zerdrückte Holunderbeeren
1 große Gemüsezwiebel
1 TL gemahlener Ingwer
4 EL Zucker
1 TL Salz
1 TL
Senfkörner
600 ml Essig
¼ TL Cayennepfeffer
¼ TL Gewürzmischung
Alle Zutaten gemeinsam in einen Topf geben und kochen lassen, bis die Mischung zähflüssig wird. Während des Kochvorgangs die Masse fortwährend rühren. Wenn die klebrige Konsistenz erreicht ist, den Topf vom Herd nehmen und die Masse noch heiß in sterile Gläser geben.
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