Sehr gut besucht war in Zeiten von Corona und den damit verbundenen Abstands- und Hygienevorkehrungen die 14. Wallfahrt zum „Geschändeten Heiland“ in der Basilika. Dem Wallfahrts-Gottesdienst voraus ging eine Sternwallfahrt aus drei Richtungen.
An der Wallfahrt beteiligten sich der Frauenbund/Gruppe Vita, die Landjugend Kondrau, die KAB und die Kolpingsfamilie. Musikalisch wurde der Gottesdienst von Orgel- und Bläsermusik begleitet.
Stadtpfarrer Thomas Vogl verwies darauf, dass diese Wallfahrt zum Gnadenbild des Geschändeten Heilands nun schon zum 14. Male stattfinde. Seit 1951 habe der Geschändete Heiland seinen Platz in der Basilika.
Pfarrer Vogl sagte zu Beginn seiner Predigt: „Habe ich richtig gehört, dass wir für den geschändeten Heiland ein würdigen Platz geschaffen haben?“ Dabei hieß der Stadtpfarrer auch Bildhauer Herbert Lankl aus Thanhausen beim Gottesdienst willkommen.
Die Würde des Menschen
Der Pfarrer gab auch gleich die Antwort auf die zuvor– gestellte Frage: "Man kann zustimmen: Ja, das passt. Es ist ein würdiger Ort.“ Aber sei es nicht dennoch falsch, für den Geschundenen einen edlen Platz zu schaffen?
Es gehe eigentlich nicht zusammen, das schreckliche Bild eines menschlichen Korpus auf einen edlen Platz zu stellen, so wie im Leben auch: "Auf der einen Seite Wohlstand und Komfort, auf der anderen Seite große Not und Elend ohne einen Ausweg."
Flüchtlingslager nah am Urlaubsort
Bestes Beispiel dafür sei das Flüchtlingslager Moria, wo großes Elend herrsche und einige Kilometer weiter machten viele Europäer in besten Hotels Urlaub. Dieser Kontrast müsse den Menschen bewusst machen, dass man Leid nicht einfach weg machen könne.
Bezugnehmend zum Geschändeten Heiland in der Basilika solle man auf keinen Fall den Eindruck erweckt werden, dass der Leidende zur Schau gestellt werde – es sei der Kontrast.
Die Würde des Menschen
Der Prediger ging auf das Grundgesetz ein, wonach „die Würde des Menschen unantastbar“ sei. Jeder Mensch, gleich welcher Hautfahrbe, welcher Herkunft und welchen Glaubens unterstehe dem Grundgesetz. So wie die Würde des Menschen unantastbar sei, so sei auch dieser Korpus unantastbar.
Jesus sei zu den Menschen herabgestiegen, um sie zu lehren, miteinander würdevoll umzugehen. Jesus gehe auf jeden von uns zu, denn wir seien Gottes Abbild. Nicht der Stärkere sei im Recht, vielmehr gelte es den Schwächeren zu schützen. „Christus hat keine Hände und Arme als unsere, um sein Werk weiter zu führen“.
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