Der Einsatzplan, den stellvertretender Dienststellenleiter Georg Ziegler am Montag im Inspektionsgebäude präsentierte, zeigte bislang zwei Termine der "Start-Elf" auf, wie es hieß: Andre Doß, Christian Thoma, Jörg Langbein und Andreas Werner waren bislang beim Zoiglfest in Mitterteich sowie beim Kartoffelfest in Neualbenreuth auf Streife. Polizeibeamter Christian Lenz als Ansprechpartner für die Sicherheitswacht begleitete die ehrenamtlichen Helfer.
"Die Herren sind sehr motiviert", lobte Inspektionsleiter Roland Heldwein. Die Sicherheitswacht der Polizei werde aber nicht nur auf Festen aktiv werden. Auch würden die ehrenamtlichen Kräfte, die mit Pfefferspray und Funkgerät ausgerüstet sind, etwa bei größeren Festen einen privaten Sicherheitsdienst nicht ersetzen. Einsatzfelder seien vor allem jetzt auch in der dunklen Jahreszeit Wohngebiete, die Eishalle in Mitterteich oder Parkanlagen.
"Vergelt's Gott"
Zur Feierstunde anlässlich des Auftakts gekommen waren die Bürgermeister der Kommunen im Dienstbereich - Bernd Sommer aus Waldsassen, Roland Grillmeier aus Mitterteich, Johann Burger aus Leonberg, Ernst Neumann aus Pechbrunn und Max Bindl aus Konnersreuth.
Mit dabei war auch Polizei-Vizepräsident Thomas Schöniger vom Präsidium in Regensburg: "Sie ergänzen die Arbeit Polizei und sind Bestandteil der bayernweiten Sicherheitsarchitektur, als Bindeglied zwischen Bevölkerung und Polizei." Der Leiter der bayernweiten Projektgruppe Sicherheitswacht sagte den vier Mitarbeitern ein "Vergelt's Gott" für ihr ehrenamtliches Engagement.
In der Oberpfalz war im Mai 1995 die erste Sicherheitswacht etabliert worden, damals bei der Polizeiinspektion Weiden. Inzwischen gebe es, so Schöniger, bei elf Oberpfälzer Polizeidienststellen inklusive Waldsassen Sicherheitswachten mit 112 Frauen und Männern im Dienst. "Sie sind mit Ihrer neuen freiwilligen Tätigkeit festes Element unseres Oberpfälzer Sicherheitskonzeptes."
Mitarbeiter in der Sicherheitswacht zeigten Zivilcourage und setzten mit ihrem Engagement ein Zeichen gegen Gleichgültigkeit sowie gegen den teilweise in der Gesellschaft vorhandenen Mangel an Empathie, erklärte der Redner weiter. Durch die Präsenz würden potenzielle Straftäter abgeschreckt, deren Entdeckungsrisiko erhöht und gleichzeitig das Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung gestärkt. "Der Leitgedanke ,hinschauen statt wegschauen' wird nun in Waldsassen mit Ihrer Hilfe erfüllt", so Schöniger an Andre Doß, Christian Thoma und Jörg Langbein gewandt. Andreas Werner war am Montag verhindert.
Roland Heldwein erzählte, dass die Suche nach geeigneten Leuten gar nicht einfach gewesen sei. Auch die Ausbildung in über 40 Stunden in Tirschenreuth habe sich teils nur schwierig mit den Hauptberufen der Ehrenamtlichen vereinbaren lassen. Laut Heldwein gibt es inzwischen weitere zwei Bewerber: In den nächsten Monaten solle noch einmal geworben werden für die Arbeit, die mit einer Aufwandsentschädigung von acht Euro je Stunde vergütet wird. Mindestens fünf Stunden pro Monat seien die Sicherheitswachtler im Einsatz; als maximale Einsatzzeit sind laut Schöniger 300 Stunden pro Jahr vorgesehen.
Eine Bereicherung
Die Vertreter der Kommunen begrüßten die Neuerung. Roland Grillmeier sprach von einer Bereicherung und erinnerte an die enge Abstimmung im Vorfeld mit Bernd Sommer, wonach vor allem die Nachbarstädte hinter der Sicherheitswacht stehen müssten. "Das ist ein Gewinn für unsere Orte", so Grillmeier über das "Bindeglied zwischen Bürger und Polizei". Ernst Neumann wünschte sich, dass die Sicherheitswacht auch in kleineren Gemeinden vor Ort ist.
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