Die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Bestehen der Frauen-Union Waldsassen fanden am Samstag nach einem Gottesdienst ihre Fortsetzung im Kunsthaus. Bei dem Festakt wurde Eleonore Tippmann, die von 2009 bis 2019 an der Spitze des Ortsverbandes stand, zur Ehrenvorsitzenden ernannt. Zudem wurde Klara Grötsch für 25-jährige Mitgliedschaft ausgezeichnet.
"Ich bin eine Frau, was willst du mehr?", zitierte FU-Ortsvorsitzende Katja Bloßfeldt in ihrer Rede die US-Philosophin Maria Mitchell aus dem vorletzten Jahrhundert. Bloßfeldt gab zu bedenken, dass Frauen auch heute noch häufig Schwierigkeiten hätten, sich in einer Welt zu behaupten, die nach wie vor von Männern dominiert sei. Frauen müssten oft mehr leisten, um mit Männern konkurrieren zu können. Dabei könne es sich die Gesellschaft nicht mehr leisten, auf die Erfahrungen von Frauen zu verzichten - dies gelte in allen Bereichen, so auch in der Politik.
Bloßfeldt erinnerte an die Frauen um Denise Sievers, die vor 50 Jahren den FU-Ortsverband gegründet haben. "Ohne diese Frauen würde ich heute nicht hier stehen", sagte die Vorsitzende. "Frauen und Macht sind keine gegensätzlichen Begriffe", so Bloßfeldt. Frauen sähen die Politik oftmals aus einem anderen Blickwinkel und setzten damit andere Akzente als Männer. Wenn die CSU weiterhin Volkspartei sein wolle, müsse sie auch für Frauen attraktiv sein. 52 Prozent der bayerischen Bevölkerung seien weiblich, in der CSU seien jedoch nur 26 Prozent der Mitglieder weiblich. Bloßfeldt fand die angestoßene Diskussion um eine Ausweitung der Frauenquote bei der CSU gut, denn sie rüttle auf, und mache die Partei zukunftsfähig. Die Politik brauche Kreativität, Expertise und die Erfahrung von Frauen, die mit Herzblut bei der Sache seien.
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