Am Samstag und Sonntag war das biblische Musical „Deborah – Prophetin und Richterin in Israel“ in der Waldsassener Stadthalle sehr gut besucht. Unter der Leitung von Gemeindereferentin Gertrud Hankl führten 15 Kinder und Jugendliche das Musical auf. Auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien sagte Gertrud Hankl: „Ich bin sehr zufrieden und stolz auf meine Kinder. Es war eine supertolle Leistung und viel Arbeit. Fast jeden Samstag früh um 9 Uhr Probe (außer den Ferien), seit Schuljahresbeginn. Diese Arbeit wurde belohnt.“
Die Waldsassener Stadthalle verwandelte sich in die Zeit vor etwa 3.000 Jahren, was durch die Kulissen sichtbar wurde.
Darum geht es
Die Geschichte von Deborah spielt in der vorstaatlichen Zeit des Volkes Israel. Mose hatte das Volk Israel aus Ägypten in das „gelobte Land“ geführt. Es gab in Israel noch keine Könige, sondern nur einzelne Stämme. Deborah ist eine der wichtigsten Frauen des Alten Testaments. Als einzige Richterin im Volk Israel bekleidet sie ein Amt, das damals nur Männern vorbehalten war. Die Menschen kommen zu ihrem Sitz, der Deborah-Palme zwischen Rama und Bethel, um sich dort Recht sprechen zu lassen. So regiert sie das Volk während der feindlichen Herrschaft und Unterdrückung durch den Stadtkönig Sisera. Ihre Weisheit wird überall gerühmt, und sie wird als Prophetin gesehen. Dem biblischen Bericht nach ist sie mit Lappidot verheiratet; die Ehe blieb aber kinderlos, obwohl das damals sehr ungewöhnlich war.
Nachdem die Bedrängung und Unterdrückung durch den König immer gewaltvoller wird, bekommt Deborah von Gott den Auftrag, dem Volk zu helfen. Höhepunkt war am Ende das berühmte Deborah-Lied: „Die Gott lieben, werden sein wie die Sonne, die aufgeht in ihrer Pracht.“ Dieses Lied gehört zu den ältesten Texten in der Bibel. Dankbarer Beifall belohnte alle Mitwirkenden.
Diözesanbischof zu Gast
Unter den Gästen am Sonntagnachmittag waren auch Diözesanbischof Rudolf Voderholzer sowie Stadtpfarrer Thomas Vogl gekommen. Ebenfalls anwesend waren 2. Bürgermeister Markus Scharnagl sowie Ruhestandsgeistlicher Anton Witt.
Bischof Voderholzer verfolgte das Musical interessiert und nachdenklich und zeigte sich am Ende vom Spiel der Kinder begeistert: „Zum nächsten Musical komme ich wieder, wenn ich eingeladen werde.“ Er lobte Frau Hankl dafür, dass sie beim Spiel für ein kinderverträgliches Ende sorgte: „Wenn’s in der Bibel brenzlig wird, dann müssen die Frauen ran“, was im Saal für große Erheiterung sorgte.
Viel Lob für die Darsteller
Im Gespräch mit Oberpfalz-Medien lobte Gertrud Hankl ihre Darsteller: Toll machte es auch die Bauchtanzgruppe des TVW, die eigens bei der jüdischen Gemeinde in Weiden nachfragten, was sie anziehen sollten.
Weiterer Dank galt dem Chor unter der Leitung von Andreas Sagstetter: „Ohne Chor wäre das Musical nicht möglich gewesen“, sagte Frau Hankl.
Belohnt wurden Besucher und Darsteller am Ende mit einem orientalischen Buffet: „Das war bombastisch“, sagte Hankl auf Nachfrage.
Dankbar zeigte sie sich für die Unterstützung des Familiengottesdienstteams; nur dank deren Kreativität konnte das Musical umgesetzt werden.
Abschließend kündigte Hankl an, dass dies voraussichtlich ihr letztes federführendes Musical gewesen sei: „Ich gehe 2027 in Rente.“
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