"Meine Lehrerin hieß Krempke. Sie hat mich gemocht und oft gelobt", erinnert sich Ulla Britta Baumer gern an ihre Grundschulzeit in der Klosterstadt zurück. Das Lob hat sie allerdings nicht für ihre Malkünste bekommen. "Da war ich eher mittelmäßig bis schlecht", erzählt sie frei heraus und ehrlich von wenig Talent mit dem Pinsel. Aber in Deutsch sei sie ziemlich gut gewesen.
Obwohl die Mitarbeiterin von Oberpfalz-Medien lieber schreibt als malt, stellt sie aktuell im Schaufenster des Kunsthauses Waldsassen nun eigene Malereien aus. Warum das Malfieber ausgebrochen sei in späten Jahren, habe nichts mit später Talentfindung zu tun. "Ich sehe mich nicht als Künstlerin und nehme weiterhin meinen Hut vor meinen Freunden, die große Kunst auf die Leinwand bringen."
Als das Kunsthaus in ihrer Heimatstadt eröffnet wurde und der Verein sich gründete, war bei Ulla Britta Baumer die Liebe zur Kunstszene schnell geweckt. Außerdem sei der Verein Kunsthaus ein "spannender Haufen kreativer Leute", die locker mit der Thematik Verein umgehen. "Das brauche ich. Schon rein beruflich, wegen der Zeitnot." Keine Zwänge, keine strengen Vereinsstatuten, keine stressigen Anforderungen in der Freizeit. Dafür tolle Freunde zum Austausch gemeinsamer Interessen in Kultur und Kunst. So beschreibt Baumer "ihre Vereinsarbeit", zwischenzeitlich gehört sie auch zum Kunstverein Tirschenreuth.
Ergebnisse bald besser
Im Kunsthaus standen der Mutter von drei Kindern und Oma von zwei Enkelkindern von Anfang an die Türen für die Schreib- und Dichtkunst offen. Sie verlegte ihre Veranstaltungsreihe "Poetischer Abend" mit heimischen Autoren ins Kunsthaus. Ab der ersten Stunde sei sie im Verein von schönen Künsten umgeben gewesen, erzählt Baumer weiter. "Da dachte ich: Warum versuche ich es nicht?"
Erste Ergebnisse mit Pinsel und Leinwand, verrät sie schmunzelnd, habe nie jemand zu Gesicht bekommen. Für sie selbst überraschend seien die Ergebnisse bald besser geworden. Mithilfe ihrer Künstlerfreunde, wo sie ihre Meister fand, arbeitete sich Baumer in unterschiedliche Technik heran. "Jetzt", sagt sie ein wenig stolz, "sagen meine Freunde sogar, ich hätte einen eigenen Stil entwickelt".
Tirschenreuth und Waldsassen
Inzwischen zeigte Ulla Baumer ihre Aquarelle und Acrylarbeiten in Gemeinschaftsausstellungen beider Vereine. Für eine Gastausstellung des Kunstvereins Tirschenreuth im Kunsthaus Waldsassen verband Baumer ihre zwei Leidenschaften, Schreiben und Malen, in Symbiose. Was die Künstler aus Tirschenreuth ausstellten, wurde von den Künstlern aus Waldsassen lyrisch beschrieben.
Kunsthaus-Verein-Vorsitzender Wolfgang Horn freut sich: "Schön, dass wieder was los ist im Haus", sagt er im Hinblick auf die neue Schaufenster-Präsentation und im Rückblick auf die beendete Gemeinschaftsausstellung und im Ausblick auf die Ausstellung mit Jazz-Konzert von Alfred Hertrich, Jazzmusiker und Maler aus Weiden im Herbst. Die Sommerpause bestreitet Ulla Britta Baumer mit ihren farbenfrohen Fantasien.
Schaufenster nachts beleuchtet
Die Motive seien im Kopf einfach so entstanden, sagt sie. "Keine Ahnung, warum. Das ist wie mit meinen Geschichten und Gedichten. Plötzlich sind sie da, als hätte mir jemand den Text diktiert." Bewusst haben ihre Malereien im Schaufenster keine Namen. Schließlich, sagt die Künstlerin verschmitzt, "sollen die Betrachter gern ihre Fantasie walten lassen."
Die kleine Schaufenster-Ausstellung ist Ulla Britta Baumers erste Einzelpräsentation. das Fenster ist nachts beleuchtet und kann gern auch beim Spaziergang in der lauschigen Abenddämmerung besichtigt werden. Kontakt zu Ulla Baumer per E-Mail (ullabritta.baumer[at]gmx[dot]de).



















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