Für beste Unterhaltung sorgte am Sonntagnachmittag das Ensemble „Fracanapa New Tango Quintet“, das auf Einladung des Waldsassener Kammermusikkreises (WKK) auftrat. Rund zwei Stunden lang begeisterten fünf Musiker das Publikum in der ausverkauften Aula des Klosters Waldsassen mit authentischem argentinischen Tango. Die Zuhörer spürten echte Lebensfreude, gepaart mit musikalischem Können. Der stellvertretende WKK-Vorsitzende Paul Zrenner begrüßte die Gäste und sagte: „Da geht einem das Herz auf, wenn man die vollbesetzten Reihen sieht.“ Er dankte den beiden Sponsoren, der Firma Kassecker und der Sparkasse Oberpfalz Nord.
Das Quintett, das 2008 gegründet wurde, mit der gebürtigen Vohenstraußerin Susanne Hofmann (Violine), Santiago Cimadevilla (Bandoneon), Gabriel Nunez (Klavier), Oli Bott (Vibraphon) und Winfried Holzenkamp (Kontrabass) spielte nach eigenen Angaben zum ersten Mal in der Region.
Das Konzert begann mit „La Camorra“ von Astor Piazzolla, einem 1992 verstorbenen argentinischen Komponisten. Zu hören waren leidenschaftliche Klänge im typischen Tango-Stil, die den Musikern einiges abverlangten. Mal virtuos, mal leidenschaftlich und zuweilen mit vollem Körpereinsatz, boten sie gefühlvolle Musik. Hörenswert war das zweite Stück, die „Ballet-Suite Silfo Y Ondina“, mit drei verschiedenen Arrangements. Mal leise und fast andächtig, dann wieder laut und leidenschaftlich – so wie es der Tango liebt. Besonders war dabei, dass die Musiker mit eigenen Texten selbst durch das Programm führten.
Mit einem von Santiago Cimadevilla selbst komponierten Stück ging es weiter. Herausragend war, wie Santiago Cimadevilla auf seinem Bandoneon das Stück interpretierte und die Musiker ihn dabei ergänzten. Schnell wurde klar: Der Tango ist Musik, Tanz mit starken Emotionen und „Tango ist Leben“. Im Tango verarbeiten Menschen ihre schönen, aber auch schmerzlichen Emotionen und finden Trost, Hoffnung und Akzeptanz. Nicht umsonst wählte das Quintett den Titel des Konzerts „Auf Liebe und Tod“. Die fünf Musiker vereinten mitreißende Klaviersoli, emotionale Geigenmelodien, einen Tangobass, Violinenklang und Vibraphon zu einem harmonischen Klangkörper. Im zweiten Teil des Konzerts erklang erneut Musik von Astor Piazzolla sowie eine Eigenkomposition von Gabriel Nunez (Klavier). Die Zuhörer zeigten sich begeistert. Johannes Röttges sprach auf Nachfrage von Oberpfalz-Medien von einem überwältigenden Besuch. „Das ist Musik voller Gefühl, mit viel Leidenschaft und Hingabe“, sagte ein Ehepaar aus Mitterteich zu Oberpfalz-Medien.
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