Auf großes Interesse stieß der Familiengottesdienst am Sonntag in der Basilika. Zahlreiche Familien mit ihren Kindern sorgten für die Auslastung der zugelassenen Besucherzahl. Im Mittelpunkt stand die Beantwortung der von den Kindern vorab im Maus-Postkasten eingeworfenen Fragen rund um das Thema Kirche.
Der Familiengottesdienstkreis hatte zusammen mit Stadtpfarrer Dr. Thomas Vogl die Aktion zum 50. Geburtstag der "Sendung mit der Maus" im Frühjahr initiiert und den Aufruf "Frag doch mal die Maus" gestartet. Bereits mit dem etwas ungewöhnlichen Eingangslied stimmte Kirchenmusikdirektor Andreas Sagstetter mit der Melodie zur bekannten Kinderfernsehsendung auf die Thematik ein. Auch in seinen Orgelimprovisationen während der Kommunionausteilung konnte man das Thema immer wieder erkennen.
Pappfigur als Fotomotiv
Anstelle der Predigt griff Stadtpfarrer Vogl dann einige der Fragen auf. Nachdem die Maus im Jubiläumsjahr sehr begehrt ist, musste man statt der lebendigen Fernsehmaus mit einer vom Familiengottesdienstkreis liebevoll angefertigten und bemalten Mausfigur aus Pappe vorlieb nehmen. Die fand nach dem Gottesdienst als begehrtes Fotomotiv Verwendung.
Die Fragen nach der Tätigkeit des Mesners und den Aufgaben einer Gemeindereferentin beantworteten Mesner Thomas Tremmel und Gertrud Hankl persönlich. Neben den vielfältigen Vorarbeiten für die Gottesdienste wie beispielsweise das Vorbereiten des Priestergewands oder die Bereitstellung der liturgischen Gerätschaften erzählte Tremmel den Kindern: "Der Mesner sperrt natürlich auch die Kirche auf, damit ihr überhaupt hereinkommt. Es stimmt aber nicht, dass ich dem Pfarrer den Messwein austrinke."
365 Engel in der Basilika
Gemeindereferentin Hankl musste Religionspädagogik studieren, um ihren noch gar nicht so alten Beruf ausüben zu können und unterstützt die Priester beim Religionsunterricht in den Schulen. "Ich helfe dem Pfarrer bei der Vorbereitung der Kinder für die Erstkommunion und die Firmung, kümmere mich um die Ministranten und bereite die Familiengottesdienste mit vor."
Gespannt und immer aufmerksam verfolgten die Kinder die Erklärungen von Pfarrer Vogl zu zahlreichen weiteren Themen. So wurde zum Beispiel gefragt, wie viele Engel es in der Basilika gibt und ob das Gold an den Figuren echt sei. Hierzu erläuterte der Stadtpfarrer, dass die angeblich 365 Engel meist aus Holz bestünden und wie auch der Tabernakel nur mit einer hauchdünnen Goldschicht überzogen seien.
Werbung für Ministrantendienst
Bei der Frage, warum es Ministranten gibt, nahm Vogl die Gelegenheit wahr, für diesen Dienst zu werben: "Es ist schön, dass sowohl Jungen als auch Mädchen Ministrant werden können. Besonders die Kommunionkinder darf ich dazu aufrufen, sich für den Ministrantendienst zu melden."
Mehrmals gab es Fragen zu den heiligen Leibern in der Basilika. Hierzu betonte der Pfarrer, dass diese keine Mumien seien, sondern nur aus Knochen, kostbaren Kleidungsstücken und reichlich Schmuck bestehen. "Im Volksmund heißt es, dass uns die insgesamt 12 Reliquien in Waldsassen vor schweren Unwettern beschützen. Gerade in den letzten Tagen scheint sich diese Behauptung wieder bewahrheitet zu haben", sagte Vogl und ergänzte: "An jedem ersten Sonntag im August feiern wir das Fest der vor rund 250 Jahren präparierten heiligen Leiber mit einem Gottesdienst und einer Andacht."
Geheft zum Nachlesen
"Warum gibt es einen Altar in der Kirche?", lautete eine weitere Frage. "In der Basilika haben wir viele Altäre. Das ist auf die Zeiten zurückzuführen, als mehrere Mönche des Klosters gleichzeitig heilige Messen feierten. Der Altar ist das Symbol für Christus selber und wird geweiht wie bei einer Taufe", erklärte Vogl. Er lud die Kinder ein, sich den sogenannten Volksaltar nach dem Gottesdienst genauer anzuschauen.
Überhaupt gab es viele interessante Dinge in der Basilika zu sehen. So hatte der Familiengottesdienstkreis zahlreiche Aufsteller im gesamten Kirchenraum verteilt und darauf alle Fragen und Antworten illustriert erläutert. Diese werden dort auch noch einige Zeit verbleiben.
Auch eine komplett mit einem Ministrantengewand angekleidete Figur war aufgestellt und mit erklärenden Zetteln ausgestattet. Zum Abschluss des Gottesdienstes wurde an alle Kinder ein kleines Geheft mit sämtlichen Fragen und Antworten verteilt, in dem man in Ruhe alles nachlesen kann.
"Es stimmt aber nicht, dass ich dem Pfarrer den Messwein austrinke."

















Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.