Vorsitzende Monika Hohlmeier konnte zur Versammlung im Saal St. Kassian des Hauses St. Joseph in Waldsassen leider nur einen kleinen Teil der zurzeit 484 Mitglieder des Freundeskreises begrüßen. Sie freute sich, dass der Mitgliederstand nahezu gehalten werden konnte. „Wir wollen langsam wieder an die Zeiten vor Corona anknüpfen und verstärkt versuchen, Spenden zu generieren. Genug Arbeiten stehen an und das Bauen hört nie auf“, ermutigte die Abgeordnete im Europäischen Parlament und regte unter anderem eine Beteiligung am Waldsassener Weihnachtsmarkt 2023 an.
In ihrem ausführlichen Bericht bedankte sich Äbtissin Laetitia Fech bei Monika Hohlmeier für die großzügige Spende, die sie anlässlich ihres 60. Geburtstages dem Verein habe zukommen lassen. Auch innerhalb des Konvents habe es im laufenden Jahr einige runde Geburtstage zu feiern gegeben. Höhepunkt der Feiern sei die Rubin-Profess (70 Jahre) von Schwester M. Theresia gewesen. Bezüglich Neueintritte sei von einer jungen Frau zu berichten, die seit eineinhalb Jahren Interesse zeige und nach ihrem Abitur in zwei Jahren nach wie vor die Absicht habe, in das Kloster einzutreten. Von einem Schnupperoblatentreffen erhoffe sie sich einen Zuwachs des bestehenden Oblatenkreises, so Äbtissin Laetitia Fech. „In diesem Sommer konnte endlich die Eröffnung des Jerusalemwegs zum Auftakt der Europawoche in Waldsassen stattfinden. Und wir sind froh und dankbar, nun Teil dieses weltweit längsten Pilgerwegs sein zu dürfen“, freute sich die Äbtissin und erinnerte an die damit verbundene Enthüllung der Friedenstaube auf dem Brunnen im Klosterhof.
Sanierungsstart Sommer 2023
Beim derzeit noch laufenden Bau des Parkplatzes Nord und der neuen Hausmeisterei fehle noch die Schlussmontage. Dann sei die eigentlich zur Mühlenviertelsanierung gehörende Maßnahme abgeschlossen. „Anstelle des ursprünglich für August 2022 vorgesehenen Beginns der Sanierung der Stiftsbibliothek haben wir jetzt den Sommer 2023 als Starttermin vor Augen“, musste die Bauherrin angesichts der noch ausstehenden Freigabe der Finanzmittel eingestehen. Sie machte auch deutlich, dass von den 1,2 Millionen Euro an erforderlichen Eigenmitteln erst 800.000 Euro „zusammengebettelt“ werden konnten.
Die Bibliothek als Dritter Ort verstehe sich als gesellschaftlicher Knotenpunkt, als ein Ort der Begegnung, des Lernens und der Inspiration. Zur sozialen, kulturellen und digitalen Teilhabe sollen auch multimediale Elemente beziehungsweise Stationen dienen. Das Konzept könne Dank der Unterstützung durch Archivdirektor a. D. Dr. Peter Pfister und Direktor Dr. Richard Loibl vom Haus der Bayerischen Geschichte in Regensburg hoffentlich im Frühjahr 2023 vorgestellt werden.
In der Mädchenrealschule habe das vergangene Schuljahr gut abgeschlossen werden können und von den 57 Schülerinnen der Abschlussklassen hätten 22 sogar mit einer Eins vor dem Komma ihre mittlere Reife bestanden. Im Schuljahr 2022/2023 würden 274 Schülerinnen in 12 Klassen unterrichtet. „Derzeit laufen die Vorbereitungen für den Zusammenschluss mit der Realschule im Stiftland und wir wollen den Realschulstandort Waldsassen langfristig sichern und stärken. Dabei soll trotz künftiger staatlicher Trägerschaft die christliche Werteorientierung Basis einer gemeinsamen Schule sein“, betonte die Sprecherin und erwähnte noch die überaus gut besuchte Feier zum 75-jährigen Bestehen der Schulart Realschule am 30. September.
Gleich mehrere Auszeichnungen habe das Kultur- und Begegnungszentrum mit der Umweltstation 2022 für sein beispielhaftes Engagement im Bereich der Umweltbildung und für das vom Kultusministerium geförderte Konzept „Alltagskompetenzen – Schule fürs Leben“ erhalten.
Anstieg der Finanzmittel
Schatzmeister Thomas Böhm musste zwar für das Jahr 2021 von einem leichten Minus im Kassenbestand berichten, jedoch seien 2022 wieder höhere Spenden eingegangen, was zu einem deutlichen Anstieg der Finanzmittel geführt habe. So konnte der Verein der "Klosterfreunde von Waldsassen" in der Versammlung schließlich einen Scheck mit dem stolzen Betrag von 25.000 Euro an das Kloster zur Stärkung der Eigenmittel übergeben.
In seinem Grußwort lobte Zweiter Bürgermeister Karlheinz Hoyer die Leistungen der Äbtissin und der Vorsitzenden, die seit 1995 gemeinsam die herausfordernden Aufgaben meisterten. Hoyer hob hervor: „Das Herz der Stadt hängt auch am Kloster.“
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