Ein gemeinsames Dach über beide Realschulen in Waldsassen

Waldsassen
24.02.2022 - 10:54 Uhr
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Von einer Herausforderung ist die Rede, wenn es um die Zusammenführung der kirchlichen und der staatlichen Realschule in Waldsassen geht. Eine Fusion zweier Einrichtungen in Niederbayern könnte als Vorbild dienen.

Vertreter der Träger der privaten und der staatlichen Realschule haben die Zusammenlegung vereinbart. Bei der Ausgestaltung soll eine Studie helfen – etwa wenn es um die Nutzung der Gebäudestrukturen geht. "Keine Gedankengrenzen" dürfe es dabei geben, sagt Bürgermeister Bernd Sommer. "Jede Vision soll auf den Tisch."

Innerstädtische Lösung

Sommer würde bei der Auswahl eines Standorts der zusammengelegten Schule eine innerstädtische Lösung einer anderen vorziehen. Das Kloster sei riesig, der Raumbedarf einer fusionierten Schule enorm. „Und das Klostergelände ist ja auch recht groß“, regt Sommer innovative Ideen an. Ein positives Beispiel ist für den Bürgermeister der Neubau der Sporthalle an der Wondreb. „Mein Ziel als Bürgermeister der Stadt Waldsassen ist: Der Realschul-Standort bleibt bestehen.“ Hierbei müsse das Klostergebäude eine „gewichtige Rolle“ spielen.

„Aber bis konkret etwas passiert, läuft noch viel Wasser die Wondreb runter“, verwendet Sommer eine in Waldsassen gebräuchliche Redensart und ergänzt diese mit den Worten: „Aber wir haben das Kanu gesetzt und sind unterwegs.“ Man müsse sehen, was am Ende dabei herauskomme, meint Sommer und ist davon überzeugt: „Bestimmt etwas Gutes.“

Landrat Roland Grillmeier sagt gegenüber Oberpfalz-Medien zum weiteren Vorgehen: „Wir warten nun erst einmal auf die Studie.“ Vorbild für Waldsassen könnte Osterhofen (Landkreis Deggendorf) sein. Auch dort seien eine kirchliche und eine staatliche Schule zusammengeführt worden.

Kein Komplett-Neubau

„Wichtig ist jetzt, ein staatliches Dach über beide Schule zu ziehen.“ In fünf, sechs Jahren solle ein guter Zustand kreiert sein. An die Thematik müsse man aber offen rangehen. Vorrangig seien das Raumkonzept und das Ziel, für rund 500 Mädchen und Buben ein neues Schulhaus zu errichten. „Da möchte ich jetzt mal nichts ausschließen“, erklärt Grillmeier und sagt, dass Ergänzungsbauten in beiden Bereichen möglich seien. „Wie und wo gebaut wird, muss man dem Kreistag überlassen.“ Eine Einschränkung macht er im Hinblick auf einen komplett neuen Schulkomplex auf der grünen Wiese: Einen solchen werde es „mit Sicherheit nicht“ geben.

Fakt ist laut Grillmeier, dass die Trägerschaft der Klosterschule an den Staat übergeben wird. Die christliche Werteorientierung solle aber auch Basis der neuen gemeinsamen Schule sein. Dabei zeigt Grillmeier Verständnis dafür, dass dies im unmittelbaren Klosterumfeld besser gepflegt werden könne.

„Das wird schon eine Herausforderung, beide Schulen irgendwie zusammenzubringen“, so der Landrat über die auszuhandelnden vertraglichen Grundlagen. In der Übergangskonstellation werde sich erst einmal nichts ändern. „Der Betrieb geht in zwei Häusern weiter. Und bei weiteren Erkenntnissen werden wir ein gemeinsames Dach darüber spannen.“

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Waldsassen17.02.2022

"Bis konkret etwas passiert, läuft noch viel Wasser die Wondreb runter. Aber wir haben das Kanu gesetzt und sind unterwegs."

Bürgermeister Bernd Sommer über die Zusammenlegung der beiden Realschulen

Bürgermeister Bernd Sommer über die Zusammenlegung der beiden Realschulen

 
 

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