Beide Feuerwehren führen schon seit längerer Zeit jährlich mindestens drei bis vier gemeinsame Übungen wechselseitig in Cheb/Eger und in Waldsassen durch. Diesmal war Waldsassen als Veranstaltungsort an der Reihe. Die Brandschützer vor Ort hatten sich dabei eine realitätsnahe Brandeinsatz-Szenerie im Gebäude der ehemaligen Strickwarenfabrik Am Hamannsgarten 1 ausgedacht.
Vor der eigentlichen Übung wurde den Waldsassener Einsatzkräften im Feuerwehrgerätehaus in der Bahnhofstraße das neue Tanklöschfahrzeug der Berufsfeuerwehr mit dem Löschsystem „Coldcut Cobra“ anhand einer Powerpoint-Präsentation vorgestellt. Wie die mit sechs Aktiven angereisten Egerer Führungskräfte Direktor Jan Doubrava und Kommandant Martin Tomásek mitteilten, sind Fahrzeuge mit dieser Technik auch in Falkenau/Sokolov und Karlsbad/Karlovy Vary stationiert.
300 bar starker Strahl
Die Funktionsweise des Systems basiert auf einem 300 bar starken Wasserstrahl, der mit einer Löschlanze alle bekannten Baumaterialien durchdringt und dem bei besonders widerstandsfähigen Wänden auch noch ein Abriebmittel beigemischt werden kann. Der Ultrahochdruck-Wassernebel durchdringt innerhalb kurzer Zeit die Wand des Brandraumes und löscht das Feuer mit ganz wenig Wasser, weil die auf 0,1 Millimeter minimierten Wassertröpfchen sehr schnell erhebliche Mengen an Wärmeenergie absorbieren. Außerdem wird der Wasserverbrauch gegenüber konventionellen Löschsystemen enorm reduziert, so dass auch weniger Wasserschaden entsteht.
Wertvolle Hilfe
Die Einsatzkräfte sind dann beim Innenangriff deutlich niedrigeren Temperaturen ausgesetzt und können schneller eingreifen. „Zum Beispiel bei Dachstuhlbränden von der Drehleiter aus oder bei schwer zugänglichen Brandräumen könnte das System mit dem Schneidelöscher eine wertvolle Hilfe sein", erklärt Tobias Tippmann. "Dann wäre eventuell schon nach kürzerer Zeit ein Innenangriff möglich und die Gefahr eines ,Flashover‘ wäre wegen der Abkühlung der Brandgase erheblich geringer“, kann sich der Waldsassener Kommandant vorstellen.
Um die Einsatzmöglichkeiten des Systems besser demonstrieren zu können, wurde im Übungsobjekt am Hamannsgarten ein echter Zimmerbrand kontrolliert nachgestellt und mit dem Cobra-System gelöscht. Die unter Atemschutz gemeinsam vorgehenden Einsatzkräfte aus Eger und Waldsassen konnten die Brandentwicklung und die Löschwirkung im Brandraum bestens nachverfolgen.
Enge Kooperation wertvoll
Mit zwei Wärmebildkameras wurden die Bilder drahtlos nach außen auf einen Bildschirm übertragen, so dass auch die restlichen Übungsteilnehmer mit Kreisbrandmeister Wolfgang Fischer das Brandgeschehen im Zimmer verfolgen konnten. „Insgesamt war es eine gelungene Übung mit vielen Lerneffekten auf beiden Seiten. Es hat sich wieder einmal gezeigt, dass sich die enge Zusammenarbeit mit der Berufsfeuerwehr Eger auszahlt“, resümiert Tippmann.















Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.