Eine Sängerin, die auf der Bühne in vier Sprachen gleichzeitig singt, gibt es nicht alle Tage. Erleben durfte dies das Publikum im Kunsthaus beim Abschluss- und Weihnachtskonzert. Zum dritten Mal infolge bestritt Omnitah den letzten Konzertabend 2022 mit romantischen Songs, zum dritten Mal infolge erzählte sie auf der Bühne ihren Zuhörerinnen und Zuhörern ihre nicht immer schöne Familiengeschichte.
Omnitah, die in Deutschland geboren wurde und in Schweden aufwuchs, hat auch ungarische Wurzeln. Bei den, wie sie bemerkte, auch für sie letzten Konzert des Jahres begeisterte die Schwedin mit selbst geschriebenen Liedern ebenso wie mit traditionellen Werken aus Schweden und Ungarn sowie international bekannten Songs. Omnitahs Musik ist melancholisch bis romantisch, nicht immer aber sind das auch ihre Songtexte. Einmal erzählt sie von der Flucht ihrer Mutter mit den Kindern vor dem Vater nach Schweden, ein anderes Mal zeigt sie in englischer Sprache in ihrem Text Putin und den Diktatoren dieser Welt sprichwörtlich den "Stinkefinger" und erntete dafür Zwischenapplaus. Die Sängerin, die ein hochkarätiges Musikstudium unter anderem am Klavier absolviert hat, zeigte auch ihre Talente am E-Piano und der Geige.
Sehr romantisch klang ihre Erzählung, wie sie in Schweden zur Musikerin wurde. Ihre Mutter habe als bekannte Pianistin am Flügel viel üben und gleichzeitig vier Kinder großziehen müssen, so Omnitah. Ich habe immer unter dem Klavier mit meinen Puppen gespielt. Dabei saß sie mitten in einer Klangwolke. Bereits im Alter von sieben oder acht Jahren habe sie selbst Klavier gespielt.
Einen besonders schönen Ausflug in Omnitahs Heimat erlebte das Publikum beim Sololied über "Santa Lucia", die Nationalheilige der Schweden. Bevor Omnitah das Lied über Lucia in schwedischer Sprache sang, erzählte sie die Geschichte dieser Heiligen und Märtyrerin, die in Schweden im Dezember mehr gefeiert werde als Weihnachten.
Zum Lucia-Tag werde jedes Jahr eine junge Frau bestimmt, die mit einem Kerzenkranz auf den Kopf durch die sozialen Einrichtungen ziehen würde, um wie die Heilige Gutes zu tun. "Ich wollte so gern einmal Lucia sein. Leider wurde ich nie ausgewählt", erzählte Omniah. Beim Santa-Lucia-Lied aus dem kalten Norden Europas, das Omnitah unplugged und sehr leidenschaftlich interpretierte, wurden den Zuhörern warm uns Herz.
Vor der Interpretation eines ungarischen Volkslieds über eine Zigeunerin bemerkte die Künstlerin, dass auch sie eine Zigeunerseele habe und das Wort "Zigeuner" nicht als Beleidigung erkennen könne.















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