Die Satzung für den Jugendtreff am ehemaligen Bahnhof hat der Stadtrat in der Dezember-Sitzung verabschiedet. Die Vorlage wurde einstimmig gebilligt, ebenso die Hausordnung. Zuvor gab es aber noch eine kleine Änderung an der Hausordnung, konkret im Punkt 5. Darin geht es um den Getränkeausschank.
Zunächst hieß es, im Jugendtreff dürfen "außer Bier keine alkoholischen Getränke ausgeschenkt werden"; auf Vorschlag des Bürgermeisters wurden die Wörtchen "außer Bier" gestrichen. "Das nehmen wir heraus, nicht dass wir da ein Fass aufmachen", sagte Sommer augenzwinkernd; andernfalls könnte der Jugendtreff ein Problem mit der gaststättenrechtlichen Genehmigung bekommen.
Haftungsrechtliche Absicherung
"Corona macht uns einen Strich durch die Rechnung", so Andreas Riedl über die im Januar angedachte Eröffnung des Treffs. Es sei gute Vorarbeit geleistet worden; der CSU-Sprecher begrüßte ausdrücklich das Engagement der jungen Leute.
"Unser Wunsch wäre ein betreuter Jugendtreff gewesen", erklärte Monika Gerl für die SPD-Fraktion. Eine solche Variante würde aber den finanziellen Rahmen sprengen und wäre ohne Förderung nicht zu schultern. Gründlich missverstanden fühlte sich die SPD-Frau nach ihren Äußerungen in der September-Sitzung. "Es ging uns immer um die haftungsrechtliche Absicherung."
Eintrag im Protokoll
Deshalb untermauerte Monika Gerl ihre Aussage noch einmal und wünschte zudem einen Eintrag im Protokoll: Das Aufsichtspersonal dürfe auf keinen Fall rechtlich im Regen stehengelassen werden. "Das wäre uns wichtig." Dazu erklärte Bürgermeister Sommer, dass die Haftung bei Aufsichtspersonen über die Stadt abgedeckt sei. Auch Freier Wähler Bernhard Lux fand es gut, dass die jungen Leute beim Entwurf der Satzung mit eingebunden waren.
Jugendbeauftragte Katja Bloßfeldt würdigte die breite Unterstützung bei den Vorarbeiten für den Jugendtreff. "Das ist nicht selbstverständlich", erklärte die CSU-Rätin. Sie lobte den Jugendstadtrat, den besonderen Zusammenhalt in einem großartigen Team sowie die gute Leitung durch Andrea Wurm und Tobias Wedlich. "Alle sind jetzt startklar." Malerarbeiten seien nun der nächste Schritt, dann könnte der Betrieb eigentlich beginnen.
Auf Anfrage von Oberpfalz-Medien erklärte die Jugendbeauftragte, dass ein Teil des Mobiliars noch nicht geliefert wurde. Wegen der aktuellen Situation seien im Moment keine Arbeitseinsätze möglich. "Natürlich werden die Bestimmungen erst gelockert und Corona vorbei sein müssen", sagt Katja Bloßfeldt über einen Termin für die Eröffnung des Jugendtreffs. "Wir hoffen, dass das relativ schnell geht."
Professionelles Streetworking
Johann Wurm (Freier Wähler) regte im Zusammenhang mit einer professionellen Betreuung des Jugendtreffs eine interkommunale Zusammenarbeit an, "stunden- oder tageweise". Vielleicht ließe sich so eine Finanzierbarkeit des zuvor von Monika Gerl genannten Anliegens erreichen.
Bürgermeister Bernd Sommer berichtete von einem großen Interesse von Landrat Roland Grillmeier, im Landkreis professionelles Streetworking anzubieten. Der Rathauschef wollte deshalb im Landratsamt schon mal vorsorglich das Interesse der Stadt Waldsassen signalisieren.
Die Hausordnung für den neuen Jugendtreff
13 Punkte umfasst das Regelwerk für den Treffpunkt im früheren Bahnhofsgebäude. Neben der Passage über den Ausschank von Getränken ist eine Reihe von Vorgaben fixiert.
- Geöffnet ist jeweils am Freitag von 17 bis 22 Uhr und an Sonntagen von 14 bis 18 Uhr (Abweichungen in Absprache mit dem Jugendstadtrat möglich).
- Feste und Feiern, die die Öffnungszeiten überschreiten, müssen vom Jugendstadtrat genehmigt und an die Stadt gemeldet werden. Ende spätestens um 1 Uhr.
- Leute, die im Jugendtreff Drogen konsumieren oder veräußern, werden aus den Räumlichkeiten verwiesen.
- Für den Schlüssel sind die Vorsitzenden des Jugendstadtrats verantwortlich.
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