Mit einem schlichten Konzert würdigte der Waldsassener Kammermusikkreis (WKK) am Samstag sein 75-jähriges Bestehen. Der Festsaal von Schloss Fockenfeld, dem früheren Sommersitz der Waldsassener Äbte, erwies sich dabei als idealer Veranstaltungsort. Rund 100 Gäste waren bei der "kleinen musikalischen Feierstunde" dabei, wie es WKK-Vorsitzender Andreas Sagstetter formulierte.
"Fast wie früher, vor dem großen C", hieß es in den Reihen des WKK-Vorstandsteams über den erfreulich guten Besuch und in Anspielung auf die Unwägbarkeiten durch die Pandemie. Darauf verwies auch Sagstetter zu Beginn im Hinblick auf die Planung eines größeren Festakts zum Jubiläum. Auch Konzertbesucher seien im Moment noch vorsichtig; viele Plätze blieben deshalb leer. Die Vorarbeiten für das aus Anlass des Jubiläums erscheinende Buch seien "ein großes und zeitraubendes Unterfangen". Nun aber sei ein Ende in Sicht, warb Sagstetter noch um etwas Geduld.
Große Klangvielfalt
Einen beschwingten und unterhaltsamen Abend bereiteten dem Publikum danach auf der Bühne Riko Fukuda am Hammerflügel sowie Stefanie Heinrich (Violine) und Hermann Heinrich (Cello). Auch einige Musikinteressierte aus der Ukraine, die in der früheren Spätberufenenschule wohnen, besuchten das Konzert.
Gemeinsam musizierten die Künstler das Divertimento in B-Dur (KV 254) von Wolfgang Amadeus Mozart sowie zum Abschluss das Klaviertrio in A-Dur (Hoboken XV.18); Stefanie Heinrich und Riko Fukuda musizierten zuvor Mozarts Sonate für Klavier und Violine in e-Moll (KV304). Die ganze Bandbreite an Klangmöglichkeiten entlockte die versierte Pianistin dem Hammerklavier bei der Klaviersonate D-Dur (Gasteiner Sonate, op.53, D850) von Franz Schubert.
Bilderdokumentation
Einzig das große Tschingderassabum kam nicht zum Einsatz. "Das ist ein reiner Gag", sagte Hermann Heinrich über die "Türkische Musik", wie das effektvolle Schlagwerk bezeichnet wird. Es erklingt beim Tritt auf das rechte der fünf Pedale, während sich mit den anderen der Klang des Klaviers verändern lässt.
Zum Konzert aus Enschede angereist war Edwin Beunk: Er hatte das über 200 Jahre alte Hammerklavier, das nun zur Sammlung Heinrich gehört, in den vergangenen Monaten restauriert. Bilder, die die verschiedenen Stationen der Arbeiten dokumentieren, waren auf den Fensterbänken des Festsaals ausgelegt.
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