Waldsassen
16.01.2023 - 14:35 Uhr

Katharina Herkner aus Waldsassen die älteste Bürgerin im Landkreis Tirschenreuth

Hören funktioniert nicht mehr gut, ebenso das Laufen. Doch insgesamt ist Katharina Herkner aus Waldsassen gut beieinander mit 107. Lebensjahren. Auch der Ministerpräsident gratulierte mit einem besonderen Präsent.

Den 107. Geburtstag und damit ein äußerst seltenes Jubelfest feierte Katharina Herkner (sitzend, Mitte) am Samstag im Seniorenheim St. Martin. Von links Heimleiter Bernhard Riedl und Pflegedienstleiterin Andrea Eckstein, Schwiegersohn Helmut Manske, Bürgermeister Bernd Sommer, Pfarrvikar Dr. Timon Ochieng Odeny, Landrat Roland Grillmeier und Tochter Marianne Manske. Bild: Stadt Waldsassen/exb
Den 107. Geburtstag und damit ein äußerst seltenes Jubelfest feierte Katharina Herkner (sitzend, Mitte) am Samstag im Seniorenheim St. Martin. Von links Heimleiter Bernhard Riedl und Pflegedienstleiterin Andrea Eckstein, Schwiegersohn Helmut Manske, Bürgermeister Bernd Sommer, Pfarrvikar Dr. Timon Ochieng Odeny, Landrat Roland Grillmeier und Tochter Marianne Manske.

Ein äußerst seltener Ehrentag ist am Samstag im Seniorenheim St. Martin in Waldsassen gefeiert worden – der 107. Geburtstag von Katharina Herkner. Dass auch Landrat Roland Grillmeier gratulierte, hat seinen besonderen Grund: Die Jubilarin ist älteste Bürgerin im Landkreis Tirschenreuth. Waldsassens Bürgermeister Bernd Sommer überbrachte der ältesten Einwohnerin in der Klosterstadt ebenfalls gute Wünsche.

Eine fröhliche Jubilarin erlebten die Besucher im Seniorenheim, in dem sie seit zwölf Jahren ihren Lebensabend verbringt. Die Verantwortlichen um Leiter Bernhard Riedl hatten alles für einen kleinen Geburtstagsempfang am Vormittag vorbereitet – auch ein Gläschen Sekt zum Anstoßen und Häppchen.

Pfarrvikar Dr. Timon Ochieng Odeny gratulierte in der in seiner Heimat Kenia üblichen Art – mit einem Geburtstagstanz und einem afrikanischen Lied, das er anstimmte. "Das hat ihr sehr gefallen", so Marianne Manske gegenüber Oberpfalz-Medien.

"Sie hat alles sehr klar mitbekommen", unterstreicht die Tochter den wachen Geist ihrer Mama: "Sie kriegt alles mit, aber sie hört ganz schlecht." Seit einiger Zeit sitzt Katharina Herkner auch im Rollstuhl, weil das Laufen zu sehr Probleme bereitet.

Ministerpräsident schickt Präsent

Über viele Glückwünsche freuen durfte sich Katharina Herkner – etwa über die der Enkelkinder. Auch der langjährige Hausarzt Dr. Manfred Müller kam zum Gratulieren, außerdem Pater Friedhelm Czinczoll. Er wohnt seit einiger Zeit ebenfalls im Seniorenheim St. Martin. Besonders gefreut hat sie sich über das Präsent von Ministerpräsident Markus Söder. Das Paket traf pünktlich zum Jubelfest im Seniorenheim ein – ein weiß-blauer Schal, den Katharina Herkner zur Feier des Tages gleich umlegte.

Katharina Herkner ist 1916 in Waldsassen geboren, „auf der Alten Glashütte“, wie Tochter Marianne Manske berichtet und darauf hinweist, dass der Vater Glasmacher gewesen war. Später arbeitete die Jubilarin dann in der Porzellanfabrik und lernte dort ihren späteren Mann kennen, den Porzellanmaler Josef Herkner. 1938 hat das Paar geheiratet, seit 1974 bereits ist Katharina Herkner verwitwet. Zwei Kinder hatten die Eheleute: Josef, der vor fünf Jahren im Alter von 78 Jahren gestorben ist, sowie Marianne.

Der "Moidla-Jahrgang 1916"

Als Kind hatte Katharina einst das Musizieren auf der Zither gelernt, "und dann aber nicht mehr gespielt", wie die Tochter berichtet. Im Alter von 70 Jahren hatte die Seniorin wieder mit dem Zitherspielen begonnen und sich selbst damit beim Gesang begleitet. Die Kinder kauften ihr das Instrument damals, mit dem sie in den vergangenen Jahren die geselligen Runden im Seniorenheim bereicherte und bei runden Geburtstagen Ständchen brachte – selbst zu ihrem eigenen Geburtstag vergangenes Jahr.

"Das war ihr Leben", erzählt die Tochter über das gemeinsame Singen und Musizieren mit ihren Freundinnen, die inzwischen alle verstorben sind – Elisabeth Ziegler, Anni Bogner und Maria Müller: Für den "Moidla-Jahrgang 1916", wie sie sagte, hatte Katharina Herkner gedichtet. Die Stücke sind dann gemeinsam gesungen worden. Alte und bekannte Lieder singe sie aber heute noch gerne – etwa "Tief drin im Böhmerwald" oder das Abschiedslied "Wenn Freunde auseinandergehen".

 
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