Waldsassen
19.07.2021 - 13:25 Uhr

Kinder aus Mitterteich im Stiftlandmuseum Waldsassen

In dem original aufgebauten Klassenzimmer, das früher in Münchenreuth stand, gab's viel zu entdecken. Einige Details fielen den Mädchen und Buben aus der Nachbarstadt Mitterteich besonders auf.

von hmr
Gabriele Achmann mit einer Gruppe im Klassenzimmer der alten Dorfschule von Münchenreuth, das im Stiftlandmuseum wieder nahezu originalgetreu aufgebaut ist. Bild: hmr
Gabriele Achmann mit einer Gruppe im Klassenzimmer der alten Dorfschule von Münchenreuth, das im Stiftlandmuseum wieder nahezu originalgetreu aufgebaut ist.

Einen interessanten Vormittag erlebten die Kinder der Kombiklasse des 3. und 4. Schuljahrgangs der Mitterteicher Grundschule im Stiftlandmuseum Waldsassen. Die ehemaligen Lehrer Gabriele Achmann und Manfred Brunner führten die Kinder unter Einhaltung der Hygieneregeln in zwei Gruppen durch die Räumlichkeiten. In Begleitung der beiden Lehrkräfte Ulrike Scharnagl und Helga Pötzl erfuhren sie anschaulich wie sich das tägliche Leben früher von der heutigen Zeit unterscheidet.

Besonders aufmerksam waren die jungen Besucher natürlich im Klassenzimmer der alten Dorfschule von Münchenreuth, das nahezu originalgetreu im Museum aufgebaut ist. So fielen besonders die alte Schrift und die Anordnung der Schulbänke mit Blickrichtung nach vorne zur Tafel ins Auge. Aber auch, dass die Garderobe im Klassenzimmer untergebracht war, Schiefertafeln verwendet wurden und mit einem Holzofen geheizt wurde.

Heidelbeerkamm bis Nachttopf

Ein weiterer Höhepunkt war der frühere Gemischtwarenladen Rasp. Auf engstem Raum bot der Laden eine bunte Produktpalette vom Lebensmittel über den Heidelbeerkamm bis zum Nachttopf. Anhand eines Einkaufszettels konnten die Kinder erleben, dass viele Waren lose verkauft, abgepackt oder in mitgebrachte Behältnisse gegeben wurden. Dies war zum Beispiel bei Zucker, Gewürzen, Essig und anderen Flüssigkeiten der Fall und ist in etwa heute mit der frischen Milch aus dem Automaten zu vergleichen.

Auch der Besuch beim „Boder“ sorgte für Erstaunen. Die Tatsache, dass der frühere Bader als Zahnarzt und Friseur tätig war, erschreckte anhand der beschriebenen Werkzeuge für diverse Zahnbehandlungen, Aderlassen oder Wundversorgung bis hin zu kleineren chirurgischen Eingriffen dann doch. Neben den medizinischen Aufgaben und der Gelegenheit eines Schwitzbades gehörte das Kopfwaschen, Kämmen, Haareschneiden und Rasieren zu den angebotenen Dienstleistungen.

Kochen auf dem Kachelofen

Sehr interessiert zeigten sich die Schülerinnen und Schüler auch bei der Präsentation der Wohnungseinrichtungen in früheren Zeiten. Dass anstelle eines Elektroherdes täglich der Kachelofen zum Kochen angeheizt werden musste und die Beleuchtung durch Gas- oder Petroleumlampen erfolgte, sorgte für Staunen.

Umgekehrt war es überraschend, dass einige beim Anblick eines Grammophons doch noch einen Plattenspieler kannten. Insgesamt konnten die Besucher viele Informationen über das Leben ihrer Vorfahren erfahren und deren oft nicht so einfache Lebensumstände kennenlernen.

Waldsassen05.05.2021
Manfred Brunner erklärte den Kindern im ehemaligen Gemischtwarenladen Rasp das vielfältige Angebot und ließ sie anhand eines Einkaufszettels die benötigten Waren aussuchen. Bild: hmr
Manfred Brunner erklärte den Kindern im ehemaligen Gemischtwarenladen Rasp das vielfältige Angebot und ließ sie anhand eines Einkaufszettels die benötigten Waren aussuchen.
 
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