Die erste öffentliche Annäherung des Vereins Kunsthaus Waldsassen (KuWa) und des Kunstvereins Tirschenreuth (KVT) hätte nicht harmonischer verlaufen können. Aus der Klosterstadt stammte die Idee, Kreisstädter einzuladen und zu deren Werken Gedichte zu schreiben. Rund 70 Vernissage-Gäste waren überwältigt von der geballten Kreativität, die das Projekt "Kunst trifft Poesie" hervorgebracht hat. Zu über 50 Malereien konnten ebenso viele schriftliche Werke gelesen werden. KuWa-Pressesprecherin Ulla Britta Baumer und KVT-Vorsitzende Petra Schicker führten ins Thema ein. Für den musikalischen Part zeichnete Jakob Schröder verantwortlich. Schröder hat auf dem Klavier die Petrarca-Sonette von Franz Liszt ausgewählt, zu der Jürgen Klein die Liedtexte in Gedichtform vorlas.
Sehr erfreut über das Miteinander zeigte sich Bürgermeister Bernd Sommer. Hier werde deutlich demonstriert: "Kunst kennt keine Stadtgrenzen." Stellvertretender Landrat Dr. Alfred Scheidler ließ anklingen, wie sehr er die kulturelle Seite der Heimat liebe. "Die Großstädter denken immer, bei uns ist nichts los." Solche Veranstaltungen wie hier im Kunsthaus oder im Museumsquartier Tirschenreuth bewiesen das Gegenteil. Die KuWa-Verantwortlichen bedankten sich bei den Mitgliedern beider Vereine für die gelungene Symbiose und die im Vorfeld geleistete Arbeit. "Wir freuen uns, dass wir hier in diesen schönen Räumen unsere Exponate ausstellen dürfen", sagte Petra Schicker. Den KVT gebe es bereits seit 30 Jahren, vor 5 Jahren sei ein eingetragener Verein daraus geworden. Bei dieser Ausstellung sei es nicht darauf angekommen, neue Exponate zu liefern. Es sollten aussagekräftige, vielleicht mystische, eventuell auch kryptische Bilder und Skulpturen sein, um den Poeten eine geeignete Plattform für deren Schriften zu liefern. "Die Ergebnisse können Sie nun in dieser, wie ich finde, gelungenen Gemeinschaftsausstellung betrachten", so Schicker.
Entstanden sind die Gemälde mit unterschiedlichsten Techniken, groß ist auch die Bandbreite der Motive. Es fehlt auch nicht an Werken, die nachdenklich stimmen. Die Texte befinden sich jeweils unmittelbar neben den Bildern und Skulpturen. Die Ausstellung kann bis 3. März jeweils samstags und sonntags von 15 bis 18 Uhr besichtigt werden.
Ein poetischer Abend mit Stiftländer Schriftstellerinnen und Musik von Werner Müller findet am Samstag, 16. Februar, um 19.30 Uhr im Kunsthaus statt. Die Ausstellung ist an diesem Tag bis 22 Uhr geöffnet, Künstler werden die Exponate erläutern. Es lesen Gudrun Müller, Sabine Seur, Hildegard Lauth und Ulla Britta Baumer, außerdem wird Nachwuchs-Poetin Julia Birkner Auszüge aus ihren Gedichten vortragen. Während der Ausstellungswochen sind auch Sonderführungen ab zehn Personen möglich. Das Angebot richtet sich auch an Schulen und Betriebe. Anmeldungen bei Ulla Britta Baumer (Telefon 0171/994 96 67, E-Mail: ullabritta.baumer[at]gmx[dot]de).














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