Bei dem Treffen am Mittwoch im großen Sitzungssaal des Rathauses regte Hans Grillmeier (CSU) in der Pfaffenreuther Straße im Abschnitt vom Ortsausgang bis zur Waldgrenze die Verlängerung des Gehwegs stadtauswärts links an - ein Vorschlag, den der Bürgermeister prüfen lassen wollte. Monika Gerl (SPD) erinnerte an eine frühere Forderung, wonach in der Barbarastraße ein einseitiges Parkverbot eingerichtet werden sollte und erkundigte sich nach dem aktuellen Stand. "Irgendwo habe ich da noch eine Notiz", antwortete Sommer. Eine Entscheidung stehe aber noch aus. Das Parkverbot werde eingerichtet.
Monika Gerl wusste, dass eine - inoffizielle - Wegeverbindung von der Wiesenstraße zum Freizeitgelände "Werk B" von Hundebesitzern genutzt wird. Deshalb regte die SPD-Fraktionssprecherin eine Hundetoilette in diesem Bereich an. "Hundert Meter weiter nochmals? Nein", erklärte dazu Sommer und verwies auf einen bereits aufgestellten Sammelbehälter für Tüten, in dem das "Geschäft" der Vierbeiner entsorgt werden kann.
Claudia Legat (CSU) brachte eine Überquerungshilfe für Fußgänger in der Mitterteicher Straße an, speziell im Bereich Bushaltestelle und der Tankstelle. Dies würde vor allem den Schulkindern mehr Sicherheit bieten. Ein Zebrastreifen, so der Bürgermeister dazu, sei dort abgelehnt worden, ebenso eine Tempobegrenzung auch während des Tages auf 30 km/h. Sommer verwies auf die Zeit, wenn die Bundesstraße verlegt und die Mitterteicher Straße abgestuft werden kann. "Dann haben wir das in der eigenen Hand."
Stellplatzgebühr moniert
Eine weitere Anfrage von Claudia Legat betraf das Buswartehäuschen für Schulkinder in Kondrau Richtung Waldsassen. Stadtbaumeister Hubert Siller erklärte, die Sache sei auf dem Weg; er habe nochmals bei der Lieferfirma nachgehakt. Auch Monika Gerl unterstützte den Vorstoß von Hans Grillmeier für eine Verbesserung für die Fußgänger in der Pfaffenreuther Straße. In diesem Zusammenhang verwies Sommer darauf, dass in der Kreuzung Neualbenreuther Straße/Pfaffenreuther Straße die Verkehrsinsel dort als Überquerungshilfe für Fußgänger gestaltet wird. "Ich bin angesprochen worden", gab Rainer Gerl (CSU) weiter, wonach unter Wohnmobilbesitzern die fünf Euro Stellplatzgebühr moniert werde, zusätzlich zum verbrauchten Strom. Denn für die Stellplätze am Großparkplatz etwa müsse gar nichts bezahlt werden.
Ein Einzelfall
Sachbearbeiterin Beatrix Rustler von der Stadtverwaltung sprach in Anbetracht der Kritik von einem Einzelfall. "Der Rest zahlt gerne." Die Gebühr sei durchaus angemessen, wie es mit einem Hinweis auf das attraktive Umfeld dort hieß. "Wir bieten die Infrastruktur an", erklärte zuvor auch Bernd Sommer im Hinblick auf die nahe Toilettenanlage.
Harald Hertel (CSU) regte einen Zebrastreifen in der Lämmerstraße beim Egrensis Bad an, auch im Hinblick auf den dort beginnenden Wanderweg zu den Wondreb-Auen. Bürgermeister Sommer verwies auf die Überlegungen im Kontext mit der Neugestaltung des Zugangs zum Kloster zum Naturerlebnisgarten; hier wäre tatsächlich eine Überquerungshilfe zwischen dem Wanderweg und der Verbindung zum Kloster denkbar.
"Da bricht Panik aus, das ist der Wahnsinn"
"Ich danke für den Einblick", kommentierte Bürgermeister Bernd Sommer den Beitrag von Andreas Riedl, der für Erheiterung im Sitzungssaal sorgte. Er erzählte in launigen Worten und im Schnelldurchlauf von den Ereignissen, nachdem in seiner Firma zu Beginn der Woche Corona-Verdachtsfall aufgetreten war: Riedl war zuerst häusliche Quarantäne verordnet worden, dann tags darauf die "Freigabe" und die Entwarnung, worauf er auch zur Stadtratssitzung am späten Mittwochnachmittag erschienen war.
Riedl kritisierte das Gesundheitsamt Tirschenreuth: "Es ist keiner da, der die Proben zieht." Im Landkreis Wunsiedel rückten die Mitarbeiter der Gesundheitsbehörde bei Verdachtsfällen bei den Patienten selbst an, wusste der Stadtrat. Die Tirschenreuther Behörde dagegen habe dazu geraten, man müsse sich einen Hausarzt suchen. "Das war nichts", schimpfte Riedl und kritisierte den Umgang mit der Situation bei nur einigen wenigen Fällen."Wenn da wirklich etwas kommt mit 60, 100 Leuten, dann tut mir das leid. Wir sind da überhaupt nicht darauf vorbereitet", so Riedl. Da müsse etwas passieren. "Da bricht Panik aus, das ist der Wahnsinn."
"Die Panik ist definitiv schon da", ergänzte Claudia Legat. "Die Leute haben Angst." Dies könne man täglich im Geschäft beobachten. Es müsse aber klar sein, dass irgendwann der Coronavirus auch in Waldsassen ankomme. "Als ob es nichts anderes mehr gäbe", beklagte Sommer die allgemeine Hysterie und hoffte, dass diese bald vorbei sei.
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