Mühlenviertel in Waldsassen nun ein Hingucker

Waldsassen
12.09.2019 - 14:45 Uhr

Es ist vollbracht. Nicht immer ging alles glatt auf der Baustelle im Mühlenviertel. Den Ersatzbau für den ehemaliger Mühlenkasten und die alte Schmiede hat die Katholische Jugendfürsorge (KJR) gemietet. Erste Bewohner sind eingezogen.

"Wir haben ein Jahr Baustelle der besonderen Art hinter uns, denn es ist nicht immer alles so gelaufen wie wir uns das gewünscht haben", sagt Äbtissin Laetitia Fech in Bezug auf die Sanierung des ehemaligen Mühlenviertels. Trotzdem gebe es keinen Grund zum Jammern, sondern schon eher um zu danken, dass der Hl. Joseph erneut geholfen habe. "Trotz aller Probleme konnten wir immer wieder weiter arbeiten, hatten wir keinen Baustopp, auch als Estrichleger, Fenstermacher und Dachdecker, plötzlich nicht mehr gekommen sind, obwohl ihre Arbeiten nicht abgeschlossen waren."

Neuausschreibungen

Das habe Neuausschreibungen und zeitlichen Verzug von über einem Jahr nach sich gezogen. "Wir sind heilfroh, dass wir immer wieder jemand gefunden haben, der dort weiter gearbeitet hat. Oft waren das Firmen aus der Region, die eh schon da waren. Die bewarben sich auf die neuen Ausschreibungen, kannten die Baustelle ohnehin schon und arbeiteten die Defizite auf.

"Jetzt sind alle Arbeiten erledigt und alle Mängel beseitigt", erklärt die hauseigene Baufachfrau Schwester Sophia, bei der während der Bauphase alle Fäden zusammenliefen. Seit Juli ist die KJF Mieter des Ersatz- und Bestandsbaus. Im Ersatzneubau für den ehemaligen Mühlenkasten sind mittlerweile schon drei von insgesamt acht Wohnungen bezogen. Im Bestandsbau stehen 14 Wohnungen zur Verfügung. Auch hier sind an der Eingangstür schon die ersten Namensschilder angebracht. Dieser Bereich wird im Oktober bezogen. Im Bestandsbau, der bis auf die Barockzeit zurückgeht, wurden im Untergeschoss Teile der alten Schmiede erhalten. Unter anderem erinnern die Feuerstelle und Teile der Transmission an die goldenen Zeiten des Klosters.

Mit der KJF ist nach vier Jahren auch ein guter Bekannter ins Kloster zurückgekehrt. Der ehemalige Hausmeister der Abtei, Rainer Rehak sorgt jetzt als Hausmeister dafür, dass in den Gebäuden der KJF alles so funktioniert wie es soll. Ihm zur Seite steht Peter Hausner aus Münchenreuth. Was jetzt noch fehlt ist die Optimierung der Außenanlagen. Die Arbeiten dafür werden Ende des Jahres ausgeschrieben.

Es geht dabei um knapp 20 000 Quadratmeter Begrünungsfläche und etwa 32 Parkplätze. Hier arbeite man eng mit der Stadt zusammen, die für die angrenzenden Areale verantwortlich zeichnet. "Die Stadt fängt an und wir schließen an", sagt die Äbtissin. Die Klosterfrau spricht von einer "klasse Kooperation" mit den Verantwortlichen um Bürgermeister Bernd Sommer. Auch der Steg über die Wondreb wird in diesem Zug realisiert. Über ihn erreicht man den Festplatz, auf dem weitere 60 Parkplätze für das Mühlenviertel ausgewiesen sind.

Eine Million Euro fehlen

Um die 11,8 Millionen Euro hat die Sanierung des Mühlenviertels gekostet. Davon muss das Kloster selbst 1,8 Millionen Euro schultern. "900 000 Euro habe ich zusammengebettelt", sagt die Klosterchefin. "Uns fehlt noch etwa eine Million, deshalb sind wird dankbar für jeden Euro an Spenden."

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