Die Nachricht verbreitete sich schnell in Waldsassen: Paul Stellmach, bekannt als Gastwirt, Koch und Organisator vieler Festivitäten, ist am Donnerstag überraschend gestorben. Der 48-Jährige erlag nach Aufenthalten in einem Krankenhaus und einer Spezialklinik einer kurzen schweren Krankheit.
Wer ihn kannte, konnte die Nachricht kaum fassen. Denn wo immer in Waldsassen gefeiert wurde bei besonderen Anlässen - Paul Stellmach war mit von der Partie, wie etwa vor wenigen Wochen beim Maibaumfest in Waldsassen am Johannisplatz.
"Ich bin geschockt", erklärt Bürgermeister Bernd Sommer über den Tod seines langjährigen Wegbegleiters. "Er war ein feiner Kerl." Die große Feier zu Sommers 50. Geburtstag im Juli 2018 am Johannisplatz hatte Stellmach mitorganisiert. Erste Ideen für ein ähnliches Fest zum 60. waren bereits gesammelt worden, verriet Sommer gegenüber Oberpfalz-Medien. Darüber gesprochen worden sei vor wenigen Wochen beim Maibaumfest am Johannisplatz, das Stellmach über Jahre zusammen mit Karlheinz Hoyer verantwortete.
Immer zum Anpacken bereit
"Ich kann es noch gar nicht glauben", sagt Hoyer am Telefon - deutlich hörbar, dass ihm die Nachricht betroffen macht. "Er hat sich um alles gekümmert", beschreibt "Tschieberl" die Zusammenarbeit bei Veranstaltungen. Stellmach habe sich schon auf die nächste Andacht im "Oicherlwold" im Advent gefreut. "Das war für ihn ein fester Termin." Vor der Arbeit habe sich Stellmach nicht gefürchtet. "Er war immer offen und bereit, etwas zu tun."
Um einen seiner besten Freunde trauert auch Kapplwirt Thomas Rosner: Er und sein Sohn Dominik wurden von dem gelernten Koch in die Kunst der Zubereitung leckerer Burger eingeweiht, und bekamen auch weitere Tipps, etwa für spezielle Soßen.
Beim Großen Kapplfest an diesem Sonntag hätten Stellmach und sein Team neben dem Getränkeausschank Crêpes und Pommes anbieten wollen. Im Sinne des Chefs wird Stellmachs Helferkreis nun seiner gedenken und dennoch den Ausschank schultern - wie schon beim Kleinen Kapplfest: An Christi Himmelfahrt hatte sich der Chef bereits kurzfristig entschuldigt - aus gesundheitlichen Gründen.
Mit Käppi im Stadtrat
"Er war der einzige Stadtrat mit Käppi", erinnert sich Bernd Sommer an die Zeit, als das CSU-Mitglied Stellmach in das Gremium gewählt wurde. Erstmals saß er in diesem Amt im Mai 2014 im Rathaussaal, gut ein Jahr später aber warf der damalige Jugendbeauftragte das Handtuch.
Zu groß war die Doppelbelastung durch Selbstständigkeit und Ehrenamt, so dass er sich nur mehr auf seine beruflichen Aufgaben konzentrierte. In der Raiffeisen-Passage hatte Stellmach ein eigenes Lokal eröffnet, zuvor betrieb er im Schützenheim über Jahre die legendäre "Blue Oyster Bar" - ein beliebter Treffpunkt für Gäste aus der ganzen Region und Plattform für viele Nachwuchs-Musikbands, die dort ihre ersten öffentlichen Auftritte hatten.
In den vergangenen Jahren war "Pauli", wie ihn Freunde nennen durften, bei verschiedenen Arbeitgebern angestellt. Zuletzt war er in der Kantine der Ziegler-Group in Betzenmühle tätig und dort auch in der Lehrlingsausbildung aktiv. Im Nebenjob bewährte sich Stellmach aber immer wieder zusammen mit engagierten Partnern als versierter und kreativer Gastronom.
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