Waldsassen
13.10.2022 - 10:47 Uhr

Richtfest beim Johanniter-Kinderhaus "Waldwichtel" in Waldsassen

Bei der Feier waren auch die Mädchen und Buben dabei, die das Haus in gut einem Jahr nutzen werden. Nach dem Richtspruch von Zimmerermeister Andreas Altmann durften die Besucher den Massivholzbau besichtigen.

von hmr

Beinahe wie in einem langen Festzug bewegten sich die „Waldwichtel“ mit ihrer Begleitung in Richtung des künftigen Domizils am Stationsweg. Beim Richtfest am Mittwochvormittag verfolgten die Mädchen und Buben zusammen mit weiteren Gästen ganz genau, was da vor sich ging:.

Den Richtspruch hielt Seniorchef Andreas Altmann von der Zimmerei aus Littenhof bei Schmidgaden. Spontan stimmten die Kinder jeweils beim dreifachen "Hoch"-Ruf des Zimmerermeisters in den Richtspruch mit ein. Mit einem Lied und einem eigenen Richtspruch einiger Kinder gestalteten die künftigen Bewohner des Kinderhauses die Feier aktiv mit.

„Wir haben viel Gehirnschmalz in die Planung unseres derzeit größten Projekts investiert“, blickte Erster Bürgermeister Bernd Sommer zurück zur Phase vor dem Start der Bauarbeiten. Erfreut zeigte er sich über die in wenigen Tagen erfolgte Ausführung des Massivholzbauwerks. Sein Dank galt neben den beteiligten Firmen auch Architekt Peter Kuchenreuther sowie dem Stadtrat und der Verwaltung im Rathaus mit Stadtbaumeister Hubert Siller.

Montage binnen weniger Tage

Kuchenreuther erläuterte Besonderheiten des Bauwerks; man liege aktuell voll im Zeitplan und auch im Kostenrahmen. Die Stadt Waldsassen gibt die gesamten Projektkosten mit 7 Millionen Euro an. „Wir sind froh, dass wir mit der auch für uns nicht alltäglichen Massivholzbauweise nachhaltig bauen konnten. Es hat alles reibungslos geklappt", erklärte Kuchenreuther. "Dennoch freuen wir uns in diesen Zeiten über jeden, den wir auf der Baustelle sehen“, zeigte sich der Architekt erleichtert.

Vorteil der rund 360 Kubikmeter umfassenden Massivholzbauelemente sei eine wetterunabhängige Anfertigung im Herstellungswerk und die innerhalb weniger Tage mögliche Montage auf der Baustelle. Dabei hätten die Zimmerer millimetergenau gearbeitet, erklärte Kuchenreuther. Nach seinen Worten wird das Zimmerergewerk jetzt vollendet und auch die Fensterbauer seien schon vor Ort.

Für maximal 120 Kinder

Das Flachdach werde begrünt und bekomme eine leichte Neigung, damit das Wasser langsam abgeleitet werden kann. Der Bau verfüge über drei Ebenen und sei großflächig angelegt. Die Außenwände bekämen noch einen Vollwärmeschutz und würden durch eine Lärchenstülpschalung verkleidet. Alles sei bisher unfallfrei verlaufen und von einem guten Zusammenwirken mit Firmen und Stadtverwaltung geprägt gewesen.

Wie es hieß, geht die Standortwahl auf einen Vorschlag von Stadtbaumeister Hubert Siller zurück. Alle Beteiligten lobten die naturnahe Lage des Hauses, die den Kindern nicht nur eine gute Aussicht, sondern auch kurze Wege in die Natur ohne Straßenverkehr biete. Das Kinderhaus ist mit dem Hort auf etwa 120 Kinder ausgelegt. Derzeit werden 61 Kinder von den Erzieherinnen betreut. Auch Sylvia Meyer, die Sachgebietsleiterin der Johanniter für alle Kindereinrichtungen, überzeugte sich beim Richtfest vom Baufortschritt des Kinderhauses. Eine kleine Brotzeit rundete die Feier ab.

Hintergrund:

Auszüge aus dem Richtspruch von Zimmerermeister Andreas Altmann

  • Dem Herrgott sei hier Dank gesagt, dass von den Gesellen allen kein einziger ist heruntergefallen.
  • Die Maurer und die Zimmerleut, sie haben keine Müh gescheut, mit Hammer und Kelle, mit Winkel und Kraft, hat jeder seine Arbeit geschafft.
  • Drum sei allen Dank gesagt, die hier am Bau sich rumgeplagt!
  • Es lebe jeder hoch immerdar, der hier am Bau mit tätig war – hoch hoch hoch!
  • Die Kinderschar und Groß und Klein sollen hier im Kinderhaus glücklich sein und lernen für den Lebensweg, so dass die richtige Bahn entsteht.
  • Das Glück es soll hier Stammgast sein und Zwietracht kehre nie hier ein – hoch hoch hoch!
 
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