Waldsassen
28.05.2019 - 10:16 Uhr

Spagat von der Landesverteidigung zum Sport

Die Festredner würdigten die lange Tradition der Königlich-privilegierten Schützengesellschaft 1519 Waldsassen: Sie sei einer der ältesten Vereine Bayerns und Deutschlands, betonte etwa Bezirksschützenmeister Harald Frischholz.

Langjährige und verdienstvolle Mitglieder wurden beim Festkommers zum 500-jährigen Bestehen der Königlich-privilegierten Schützengesellschaft 1519 Waldsassen geehrt. Unser Bild zeigt die Geehrten mit Bezirksschützenmeister Harald Frischholz (links) sowie Bürgermeister Bernd Sommer, Landrat Wolfgang Lippert und Gauschützenmeister Manfred Zölch (stehend, von rechts). Bild: kro
Langjährige und verdienstvolle Mitglieder wurden beim Festkommers zum 500-jährigen Bestehen der Königlich-privilegierten Schützengesellschaft 1519 Waldsassen geehrt. Unser Bild zeigt die Geehrten mit Bezirksschützenmeister Harald Frischholz (links) sowie Bürgermeister Bernd Sommer, Landrat Wolfgang Lippert und Gauschützenmeister Manfred Zölch (stehend, von rechts).

Eine 1000-Euro-Spende aus dem Sparkassenfonds dabei hatte Landrat Wolfgang Lippert. Er überreichte den Scheck an Schützenmeister Alfred Koch. Musikalisch begleitet wurde die Feierstunde im Harmoniesaal des ehemaligen Abtschlosses von den "Bayerisch-Böhmischen", die mit ihrer Musik einen konzertanten Hochgenuss in den Raum zauberten.

Ritt durch die Geschichte

Zu Beginn des Festakts gab es einen "Ritt durch die Geschichte" der Schützengesellschaft - vorgetragen von Stadtheimatpfleger Robert Treml. Er erinnerte unter anderem an Josef Glück, Max Born, Georg Stiegler sowie den unvergessenen Franz Brandl. Sie alle hätten das Schützenwesen in Waldsassen geprägt und Verantwortung in der Schützengesellschaft übernommen. Treml verwies darauf, dass es mehr als 60 Jahre lang mit der Zimmerstutzen-Schützengesellschaft einen zweiten Schützenverein in Waldsassen gegeben habe, ehe sich dieser 1960 auflöste und die Mitglieder geschlossen zur Königlich-privilegierten Schützengesellschaft gingen.

Bürgermeister Bernd Sommer verglich das Jubiläum der Schützen mit einer Fernsehserie mit mehreren Teilen: Jeder sei für sich sehr spannend, man freue sich immer wieder auf den nächsten. So sei es auch bei den Schützen, nach dem Motto "Fortsetzung folgt!". Zum Jubiläum überreichte Sommer einen Scheck in Höhe von 500 Euro, "einen Euro für jedes Jahr". Ein gut gelaunter Landrat Wolfgang Lippert freute sich, bei diesem Festkommers im Harmoniesaal dabei zu sein dürfen. "Denn hier kommt nicht jeder rein." Dieses Jubiläum, so Lippert, sei ein herausragendes Ereignis für Waldsassen und die Region. Denn ein halbes Jahrtausend sich für die Pflege der Heimat, der Tradition und des Sports einzusetzen, dürfe auch gebührend gefeiert werden.

Absolute Berechtigung

Das Schützenwesen habe aber auch seine absolute Berechtigung, der Schießsport begeistere Alt und Jung, habe Charme und Anziehungskraft. Dass der Verein so lange schon bestehe, sei ein Verdienst herausragender Schützenmeister, die den Verein prägten. Lippert wünschte dem Verein weiterhin eine engagierte Nachwuchsarbeit, damit das Schützenwesen auch künftig eine tragende Säule bleibe. Für Bezirksschützenmeister Harald Frischholz war es eine besondere Ehre, im Namen des Schützenbezirks Oberpfalz die Glückwünsche zu diesem Jubiläum überbringen. Dem Verein sei der Spagat von der Landesverteidigung zum heutigen Sportschießen gelungen. Frischholz überreichte zum Abschluss eine Erinnerungsmedaille des Bayerischen Sportschützenbundes, des Deutschen Schützenbundes und ein Banner des Schützenbezirks Oberpfalz. Gauschützenmeister Manfred Zölch ging auf die jüngere Geschichte der Waldsassener Schützen ein, die vor allem von Franz Brandl geprägt gewesen sei. "Für mich war Franz Brandl der Schützenmeister schlechthin, eine ganz besondere Person." Die Begeisterung für die Tradition und den Schießsport habe Generationen überstanden. Die Schützen hätten damit einen großen Beitrag zum Sozialwesen beigetragen.

Im Namen der Patenvereine und Patenkinder sprach Birgit Wohlrab ein kurzes Grußwort. Sie überbrachte die Grüße der Schützengesellschaft "Andreas Hofer" Fuchsmühl, des Schützenvereins Groschlattengrün und des Schützenvereins "Tell" Hundsbach. Infokasten

Einen musikalischen Hochgenuss boten die "Bayerisch-Böhmischen". Bild: kro
Einen musikalischen Hochgenuss boten die "Bayerisch-Böhmischen".
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Ehrungen

Für 10 Jahre Treue zum Verein wurden Gabriele Badum, Elias Burger, Helga Piehler und Bernd Sommer geehrt. 25 Jahre sind dabei Dominic Bergauer, Stefan Heinl, Peter Plattner, Joseph Thoenissen und Klaus Zeitler. Seit 40 Jahren sind Ulrika Hart, Hubert Heinzl, Alexander Scharnagl und Harald Wunderlich und gar seit 50 Jahren sind Peter Christ, Bernhard Freundl, Konrad Tischler und Thomas Winderl Mitglied bei den Schützen. Vonseiten des Stiftlandgaus erhielten die Gauehrennadel in Silber Raphael Bindl, Thomas Bomann, Stefanie Dellner, Peter Erl, Hubert Bauer, Robert Gruber, Natalie Ries, Roland Heinrich, Robert Petrik, Roland Rögner, Vanessa Rögner und Bernd Sommer. Die Gauehrennadel in Gold bekamen Marga Birner, Sieglinde Braunstein, Gisela Kannenberg, Werner Lanz und Paul Stellmach. Seitens des Bayerischen Sportschützenbundes wurden Gerhard Franke, Jürgen Hecht, Christian Koch, Johannes Kunz, Karl Birner und Alfred Koch mit hohen Auszeichnungen „dekoriert“.

Heimatpfleger Robert Treml ging detailliert auf die Chonik der Schützen ein, die er in einer umfangreichen Arbeit zusammengestellt hatte. Bild: kro
Heimatpfleger Robert Treml ging detailliert auf die Chonik der Schützen ein, die er in einer umfangreichen Arbeit zusammengestellt hatte.
Landrat Wolfgang Lippert überreichte aus dem Sparkassenfond eine Spende in Höhe von 1000 Euro an Schützenmeister Alfred Koch. Bild: kro
Landrat Wolfgang Lippert überreichte aus dem Sparkassenfond eine Spende in Höhe von 1000 Euro an Schützenmeister Alfred Koch.
 
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