"Ich liebe Ballett", sagte Carol Bischoff am Sonntag in der städtischen Turnhalle. Die Stellvertretende Leiterin der Kreismusikschule Tirschenreuth hatte die schöne Aufgabe, die diesjährige Ballettmatinee zu eröffnen. Sie bedauerte, nie selbst Ballettunterricht genommen zu haben. Aber sie habe bei ihrer früheren Tätigkeit im Theater Koblenz mit Balletttänzerinnen mittanzen dürfen, was immer sehr schön gewesen sei. "Ballett ist etwas ganz Besonderes für das Leben", betonte Bischoff und bedankte sich bei Ballettlehrerin Sylvia Brauneis für ihr Engagement. Weiter würdigte sie auch Waltraud Brauneis, die wieder die Kostüme der Eleven genäht und sogar bezahlt habe.
Jedes Jahr lädt Sylvia Brauneis in die städtische Turnhalle ein, um ihren Mädchen einen öffentlichen Galaauftritt zu ermöglichen. Diesmal war wieder die Ballettmatinee an der Reihe. Wie üblich betraten die Mädchen in Jeans und T-Shirts die Halle, wenig später sorgten sie für ein entzücktes Raunen im Publikum: Denn die Mädchen im Alter von 4 bis 18 Jahren zeigten sich völlig verwandelt in wunderschönen Kostümen und Tutus. Die von Sylvia Brauneis erstellte Choreographie für die Eleven beinhaltete unter anderem Auszüge aus "Schwanensee", verschiedene Walzer, Musik von Chopin, den Galopp aus "Guiseppe" von Adolph Adam und den "Blumenwalzer" aus dem "Nussknacker".
Sorgsam hat Brauneis die Schwierigkeitsgrade dem jeweiligen Ausbildungsniveau der Mädchen angepasst. So konnte jede Gruppe gute Leistungen zeigen. Ihren kleinsten Schülerinnen (Gruppe A/B), die sich in weißen und hellblauen Kleidchen mit "Les Sylphides" von Chopin anstrengten, gab Brauneis "Schützenhilfe" direkt von der Bühne aus. Die Kleinen folgten brav den Anweisungen, die Zuschauer waren begeistert. Keine Stütze benötigte die Gruppe D beim "Dornröschen", einem Walzer von Tschaikowsky. Die Tänzerinnen in rosafarbenen Kleidchen bewegten sich leichtfüßig und sicher. Nicht ganz perfekt war der später folgende Auftritt der Gruppe A. Offenbachs Polka Nr. 17 sorgte kurzzeitig für Choreographie-Probleme, die aber rasch behoben wurden. Für die souverän-selbstbewusste Fehlerlösung gab es lauten Sonderapplaus.
Bei nahezu jedem Auftritt verblüfften die Eleven mit neuen Tülltutu-Träumen oder Tanzkleidern. Steifer Balletttüll von Rot bis Rosa war ebenso darunter wie aufwendig genähte Kostüme im ungarischen Stil. Auch Soli im Spitzentanz fehlten nicht: Celina Domke und Lea Selch wirbelten zu "Coppélia" von Léo Delibes elegant übers Tanzparkett. Am Ende der einstündigen Show durften die gut 40 Balletttänzerinnen noch einmal gemeinsam auf die Bühne, um großen Applaus entgegen zu nehmen. Sylvia Brauneis ehrte zwei Schülerinnen für zehnjähriges Mitwirken, bevor sie von ihren Schützlingen für ihre Mühen Blumen und Geschenke erhielt.
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