Mit der Erweiterung des Gewerbegebiets im Bereich der Mitterteicher Straße und der geplanten neuen Bundesstraße 299 befasst sich am Montag der Stadtrat. Bernhard Bartsch vom gleichnamigen Planungsbüro erläuterte in der Sitzung in der Stadthalle den Vorentwurf für den Bebauungsplan. Gleichzeitig wird der Flächennutzungsplan der Stadt Waldsassen der künftigen Situation angepasst. Der Stadtrat billigte die Vorlage einstimmig. Nächster Schritt wäre die Beteiligung der Öffentlichkeit, der Fachstellen und der Träger öffentlicher Belange.
Wegen der "großen Nachfrage nach Gewerbeflächen", wie es in der Vorlage der Verwaltung heißt, war die Erweiterung des Gewerbegebiets "ehemalige Porzellanfabrik Werk A" bereits im November 2016 beschlossen worden. "Jetzt ist der Zeitpunkt erreicht, wo wir darüber reden sollten, wie es weitergehen soll." Denn Flächen stünden dort noch zur Verfügung. Dass noch immer Grundstücke für ansiedlungswillige Betriebe und Firmen benötigt werden, ließ Bürgermeister Bernd Sommer in der Sitzung durchblicken.
50.000 Quadratmeter
"Äußerst schwierig" gestaltet hätten sich die Planungen wegen der besonderen Grundstückssituation, heißt es in der Sitzungsvorlage. Die Gewerbefläche entlang der früheren Bahnlinie im Anschluss an die bestehenden Gebäude der Firma Vital-Produkts bis zur Wohnbebauung an der Raiffeisenstraße wird durch ein Grundstück mit bestehenden Gebäuden und dichtem Baum- und Strauchbewuchs unterbrochen.
"Die ehemalige Gärtnerei steht für den Entwurf nicht zur Verfügung", erklärte Bartsch zur Situation. Die Flächen, insgesamt rund 50.000 Quadratmeter groß, sollen deshalb dem Plan zufolge über zwei Straßen erschlossen werden: Dazu wird die bestehende Stichstraße „Zur ehemaligen Porzellanfabrik“ verlängert; eine weitere soll dem Entwurf zufolge von der Mitterteicher Straße in etwa gegenüber der Praxis Fortelny angelegt werden. Außerdem ist eine Zufahrt nach dem Ortseingang nach dem Autohandel geplant.
Bartsch wies darauf hin, dass der Bebauungsplan zwei getrennte Geltungsbereiche vorsieht. In dem werden die westlich gelegenen Grundstücksflächen, also die zur Mitterteicher Straße hin, als Mischgebiete ausgewiesen. "Die Lärmauswirkung ist gedeckelt", so Bartsch über die Vorgaben im Hinblick auf die bestehende Bebauung und ergänzte, dass etwa eine Biogas-Erzeugung in diesem Bereich gar nicht möglich wäre. Auch würden noch höhere Abstandsflächen festgelegt. Die östlich gelegenen Flächen, an der ehemaligen Bahnstrecke, sind dagegen als Gewerbegebiet mit Nutzungsbeschränkung ausgewiesen.
Mehr Ausgleichsflächen
Die Fraktionen stimmten dem Entwurf geschlossen zu und würdigten die Planung. "So haben wir die beste Ausnutzung", erklärte etwa Andreas Riedl (CSU) und verwies auf die Beschränkungen in dem Gewerbegebiet. "Wir müssen irgendwie vorankommen", meinte Monika Gerl (SPD) und bedauerte, dass für das dazwischen liegende Grundstück keine Einigung gefunden werden konnte. "Schade, dass wir das nicht erwerben konnten", erklärte auch Bernhard Lux (Freie Wähler) über den Grund, der das Gewerbegebiet teilt.
"Etwas wenig", meinte Harald Hertel (CSU) über die Größe der ausgewiesenen Ausgleichsflächen und fürchtete deswegen Probleme mit der Unteren Naturschutzbehörde: Der Stadtrat schlug dazu die Anpflanzung einer Hecke vor. "Ich gehe davon aus, dass wir noch weitere externe Ausgleichsflächen brauchen", meinte dazu Bartsch und nahm Hertels Vorschlag zur Eingrünung der Randbereiche gerne auf.
Flächen für Unternehmen aus der Region
Anfragen gebe es immer wieder, erklärte Bürgermeister Bernd Sommer gegenüber Oberpfalz-Medien im Hinblick auf den Bedarf von Gewerbeflächen in Waldsassen. In der jüngeren Vergangenheit sei aber niemand im Rathaus vorstellig geworden, der konkret Gewerbegrund benötigt hätte. "Die Standortsuche ist sehr spontan", so Sommer über das Verhalten von auswärtigen Interessenten. Wenn die Kommune keine geeigneten Grundstücke anbieten könne, brauche sich diese erst gar nicht als Standort für Betriebsansiedlungen zu bewerben. Es sei aber vor allem das Ziel des Stadtrats, bestehenden Firmen aus der Region Möglichkeiten für Erweiterungen zu bieten.
















 
 
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