Waldsassen
23.08.2022 - 14:48 Uhr

Der Wald im Fokus der Umweltbildung in Waldsassen

Eine Kooperation der Umweltstation der Abtei Waldsassen und der Bayerischen Staatsforsten macht sich stark für mehr Aufklärung und Wissen rund um das wichtige Ökosystem. Die Exkurse für Schulklassen aus der Region sind sogar kostenlos.

Beim Modellprojekt "Zukunft Wald" reichen die Umweltstation der Abtei Waldsassen und die Bayerischen Staatsforsten einander die Hand: Forstbetriebsleiter Norbert Zintl und Revierleiter Dietmar Michalski unterstützen die Projektarbeit vor Ort mit fachkundigem Rat und personell im Bereich der Umweltbildung.

"Auch uns ist es sehr wichtig, dass die Notwendigkeit und die Dringlichkeit von Klima- und Naturschutz mehr thematisiert werden", betont Zintl vom Forstbetrieb Waldsassen. Dies gelte für die Bildungsarbeit für Schulen wie für Erwachsene. "Die Projektziele sind vielfältig und umfangreich und wir unterstützen gerne", erklärt Revierleiter Michalski.

Mit einem neuen Schulklassenkonzept startet das Projekt. "Mehr als 200 Schülerinnen und Schüler konnten wir bereits zu einem Exkurs in den Wald begleiten", freut sich Natur- und Umweltpädagogin Karo Wenisch von der Umweltstation. Der jungen Generation die Wichtigkeit von Artenvielfalt, ökologischen Zusammenhängen und Klimaschutz näherzubringen, sei eines der Hauptziele in den neu entwickelten pädagogischen Konzepten, fügt die Pädagogin weiter an.

Schwerpunkt für jede Schulart

In Zusammenarbeit mit Forststudent Johannes Beierl und Forstwirt Robert Hauer konnte innerhalb kürzester Zeit die Konzeption fertiggestellt und bereits noch im zurückliegenden Schuljahr angeboten werden. Ob Waldtiere, Pflanzen- und Baumbestimmung oder Natur- und Klimaschutz - für jede Schulart gibt es ein Schwerpunktthema für einen Umweltbildungstag im Wald.

"Um der großen Nachfrage in der Bildungskooperation mit den Schulen auch in Zukunft nachkommen zu können, gilt es, Multiplikatoren im Bereich der Waldpädagogik zu finden und auszubilden", berichtet Karo Wenisch. Bei einer zweitägigen Schulung referierte Johannes Beierl über die aktuelle Forstwirtschaft, die Geschichte des Waldes sowie die Fachkunde in Wildtierbiologie und Pflanzenbestimmung.

Ein Workshop in Natur- und Umweltpädagogik war eine integrierte Aufgabe für rund 20 Teilnehmer, das Wissen spielerisch und zielgruppenorientiert anzuwenden und umzusetzen. "Im vergangenen Schuljahr konnten wir die Schulklassenangebote im Wald dank der finanziellen Förderung durch das Umweltministerium kostenlos anbieten", erklärt Wenisch.

Themenwoche im Herbst

Bei der direkten Bildungsarbeit mit den Schulen aus der Region soll auch ein Schulwald entstehen. "Wir prüfen gerade die Möglichkeiten und befinden uns in der Planungsphase", erklärt Johanna Härtl, Leiterin der Umweltstation. Für die Öffentlichkeit war ursprünglich ein großes Waldfest geplant, jedoch lässt die anhaltende Trockenheit eine gefahrenfreie Durchführung einer derartigen Großveranstaltung derzeit nicht zu. "Wir planen daher eine Themenwoche ,Wald' im Herbst mit vielfältigen Aktionen", informiert Härtl.

Auch im Jahresprogramm der Umweltstation erwartet Naturbegeisterte noch eine Vielzahl an Angeboten: Im Ferienprogramm können Kinder und Jugendliche den "Waldtieren auf die Spur" kommen, oder bei einer kleinen "Pilzwanderung" mitmachen. Umwelt- und Bildungswissenschaftlerin, Bildhauerin und Ökologin Saskia Ostner lädt ein zu einer Baumwanderung ("Bäume besonderer Standorte und Blätter"), zu einer Fortbildung ("Der Wald und du") sowie zu einem Kreativworkshop ("Das große Bäume-Zeichnen").

Beim "Thementag Pilze" zeigt Kräuterführer Johannes Gierschner nicht nur die Artenvielfalt, sondern vermittelt auch Fachkenntnisse zum richtigen Sammeln. Kräuterführerin Marie Swakowski zeigt nicht zuletzt die heilsamen Kräfte von Bäumen und Sträuchern nach den Lehren von Hildegard von Bingen.

 
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