Von Waldsassen aus auf Pilgertour in die Heilige Stadt

Waldsassen
17.06.2022 - 12:11 Uhr

Die Wege sind markiert und das Informationsmaterial für Pilger veröffentlicht. Die Eröffnung des Jerusalemwegs ist einer der Höhepunkte während der Europawoche in Waldsassen. Beim Festakt im Klosterhof gibt es eine Besonderheit.

Der Umschlag mit den einzelnen Etappen von Waldsassen bis Passau und einer Wanderkarte hat die Zisterzienserinnenabtei in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Ostbayern herausgebracht.

Ein Jerusalemweg als Zubringer zur offiziellen Pilgerroute ins Heilige Land ist von Waldsassen nach Passau ausgewiesen worden. Eröffnet wird die knapp 290 Kilometer lange Strecke, die in 12 Etappen aufgeteilt ist, innerhalb der Europawoche am Samstag, 25. Juni, im Klosterhof. Dabei wird auch das Symbol des Jerusalemwegs enthüllt – eine Friedenstaube.

Mit dabei sein wird auch Johannes Aschauer: Der Österreicher, im Hauptberuf Polizeibeamter, hatte sich eine Auszeit genommen und pilgerte von seinem Heimatland nach Jerusalem. Seither hat er sich zur Aufgabe gemacht, Zubringerrouten zum Jerusalemweg zu etablieren. "Es ist der längste Weg des Friedens und der Versöhnung der Religionen und der Völker", erklärt Äbtissin Laetitia Fech von der Zisterzienserinnen-Abtei Waldsassen.

Fortsetzung des "Via Porta"-Wegs

Die Äbtissin hatte Aschauer bei ihrer Ausbildung zur Pilgerbegleitung in St. Gilgen in Österreich kennengelernt. Dabei entstand die Idee, einen der drei Zubringer in Deutschland von Waldsassen aus zu begründen. "Mein Gedanke war, dass der Via Porta fortgesetzt wird", erklärt die Ordensfrau. Nun bedeutet der Jerusalemweg eine Verlängerung des 300 Kilometer langen "Via Porta"-Pilgerwegs aus Volkenroda (Thüringen).

"Wir können Wege verwenden, die bereits markiert sind", freut sich die Äbtissin, dass die Route auf bestehenden Strecken verläuft. Bei der Vermarktung des Weges unterstützte der Tourismusverband Ostbayern mit einer Broschüre und einer Wanderkarte. "Für uns ist das toll, dass er jetzt weitergeht und hier nicht endet", so die Äbtissin über die Via-Porta-Route.

Interreligiöser Dialog

Die Eröffnung des Jerusalemwegs wird am Samstag, 25. Juni, mit einem ganztägigen Programm gefeiert – unter anderem mit einer Pilgertour mit Äbtissin Laetitia Fech durchs Stiftland, rund 13 Kilometer lang. Höhepunkt ist am Nachmittag ab 16.30 Uhr im Pfortenhof die Eröffnung des Jerusalemweg-Zubringers.

Neben der Enthüllung der Friedenstaube als Symbol für den Jerusalemweg sind als deutliches Zeichen für den interreligiösen Dialog auch Vertreter des Islam, des Judentums sowie der evangelischen Christen aus Volkenroda und eine Vertreterin der anglikanischen Kirche dabei.

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Waldsassen20.05.2022
Hintergrund:

Weitere Pilgerrouten

  • Das Kloster Waldsassen ist in weitere Pilgerwege eingebunden - über Projekt "Cisterscapes", in dem europäische Zisterzienserklöster vernetzt sind. "Die Zisterzienserwege sind die ursprünglichen Wege, auf denen die Äbte und Äbtissinnen im 12., 13. und 14. Jahrhundert zu den Generalkapiteln gereist sind", informiert Sr. Äbtissin über die historische Bedeutung (cisterscapes.eu).
  • Eine Pilgerherberge hat die Zisterzienserinnen-Abtei im Sudhaus an der Brauhausstraße über der Physiotherapiepraxis Grüner eingerichtet; sechs Zimmer mit Dusche und WC, einfach ausgestattet.
 
 

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