Waldsassen
13.03.2022 - 13:31 Uhr

Waldsassener Firmlinge bauen ein Kunstkreuz gegen die Armut und Not in der Welt

Firmkinder basteln mit Künstler Wolfgang Horn in der Mittelschule ein modernes Kruzifix für einen guten Zweck. Dafür findet auch buntes Glas von Lamberts Verwendung.

Seit fünf Jahren schon treffen sich im Werkraum der Mittelschule Waldsassen jedes Jahr wieder in der Fastenzeit die Firmlinge zu einem Projekt, das ihre im Juli anstehende Firmung von der künstlerischen und seelsorgerischen Seite beleuchtet. Die Buben und Mädchen im Alter zwischen 11 und 12 Jahren basteln gemeinsam mit Künstler Wolfgang Horn aus Waldsassen ein modernes Kruzifix. Ins Leben gerufen wurde das Projekt im Rahmen der Kooperation des Vereins Kunsthaus Waldsassen e. V. mit der Mittelschule.

Schulleiterin Claudia Strobl-Dittrich stellt den Werkraum zur Verfügung, die Glashütte Lamberts spendet wertvolles Buntglas für die Gestaltung des Objekts und Wolfgang Horn kümmert sich um das Holz und lernt den Kindern die ersten Schritte in Richtung kunstvolles Gestalten.

Kirschbaumholz und Lambertsglas

Horn hat für das Grundgerüst des Kreuzes heimisches Kirschbaumholz mitgebracht. Mit dem Lambertsglas in Symbiose spielt damit auch die Regionalität eine schöne Rolle in dieser jugendlichen Projektarbeit. Aus diesen wertvollen "Zutaten" dürfen sich die jungen Leute ihr eigenes Kruzifix gestalten. "Die schwerste Arbeit ist das Aussägen des Holzes", berichtet Alina. Die elfjährige Schülerin teilt sich eine Werkbank mit ihrer Freundin Marie (12). Die Mädchen haben die komplizierten Sägearbeiten hinter sich. Bei jeder neuen Herausforderung holt Wolfgang Horn die Gruppe zu sich vor an die große Werkbank, um die Abläufe zu erklären. Wird es besonders schwierig, hilft auch Luca Braun, der als weiteres Kunsthaus-Mitglied den Projektleiter bei der Betreuung der Jugendlichen unterstützt. Alina und Marie haben sich nun ihre bunte Glasstreifen ausgesucht. Es gilt, diese in die Fugen der beiden Kreuzbalken einzusetzen. Vorsichtig schieben sie die Glasteile entlang der Fugen hoch und verbinden damit die beiden Teile geschickt mit wenigen Handgriffen zu einem schicken Kruzifix. Die Zeit drängt, die Firmlinge arbeiten intensiv an ihren Stücken, denn von 14 bis 17 Uhr nur dauert dieser einmal jährlich stattfindende Werkunterricht. "Wir sind knapp fertig geworden", freut sich Wolfgang Horn wenig später, dass es auch in diesem Jahr wieder prima geklappt hat mit diesem Kunstkurs im Rahmen des Firmunterrichts. Horn reiht die fertigen Kruzifixe auf einem Tisch auf, wo sich das Licht in den Buntglasstreifen bricht und wunderschöne Effekte zaubert. Die Jugendlichen haben ganze Arbeit geleistet und sind sehr stolz. Ihre Arbeiten aber werden sie nur wenige Tage lang daheim bewundern können.

Verkauf vor der Basilika

Die Kreuze sind Teil eines Hilfsprojekts und werden am nächsten Wochenende, 19./20.März, vor der Basilika für 15 Euro verkauft für einen guten Zweck. Das Geld geht an Misereor.

Auf die Frage an die Mädchen, ob sie traurig darüber sind, schütteln Marie und Alina selbstbewusst die Köpfe. "Die Kreuze sind natürlich schon schön. Wir würden sie gern behalten. Aber wir können damit jemand anderes eine Freude machen. Und das ist auch schön", sagen sie.

 
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