Waldthurn
02.12.2021 - 15:49 Uhr

Baumaßnahmen in Waldthurn nehmen unterschiedlich schnell Fahrt auf

Auf einer Baustelle „tut sich im Moment fast nichts“, stellt Bürgermeister Josef Beimler in der Sitzung des Marktrates fest. Dafür laufen bei einer anderen die Planungen auf Hochtouren.

Nachdem der Außenputz abgeschlagen war, wurde im rückwärtigen Teil des Lobkowitz-Schlosses eine frühere Türe (rechts) wieder sichtbar, diese soll nun wieder geöffnet werden. Bild: fla
Nachdem der Außenputz abgeschlagen war, wurde im rückwärtigen Teil des Lobkowitz-Schlosses eine frühere Türe (rechts) wieder sichtbar, diese soll nun wieder geöffnet werden.

Michael Schmidt vom Landesamt für Denkmalschutz, Zweiter Bürgermeister Roman Bauer, Kirchenpfleger Max Kick, Architekt Rudi Meißner und Alois Bäumler von der Schreinerei Bäumler hatten sich zum Ortstermin am Lobkowitz-Schloss getroffen, um Details zu klären, wurde im Marktrat berichtet. Unter anderem ging es um die Drückermuster. Da in der Innengestaltung der Räume an keine historisierende Gestaltung gedacht ist, entspricht die klare Form eines handgefertigten Drückers dem Gestaltungsziel. Dies gilt auch für die verdeckt liegenden Bänder. Schreiner Bäumler erläuterte darüber hinaus die Problematik der Einbohrbänder anhand des Musterfensters. Die stattdessen innenliegenden Bänder werden ohne Mehrpreis ausgeführt. Die Ausschreibung für die Drücker erfolgt, die Beschläge können durch die Schreinerei Bäumler ausgeführt werden.

Weiter wurde der Technikraum besichtigt. Es wird demnach kein Sanierputz aufgetragen, sondern Trasskalkputz. Die Deckenputzausführung erfolgt mit Ziegelrabitzgewebe statt Schilfrohrmatten, da es damit eine geringere Aufbauhöhe gibt. Dies sei vor allem im Bereich des Jugendraumes aufgrund der Gewölbe und Fensterstichklappen sinnvoll. Nachdem der komplette Außenputz abgeschlagen war, wurde eine ehemalige Türöffnung im rückwärtigen Bereich des Schlosses wieder sichtbar. Diese Tür mit Natursteingewände führt vom Trauzimmer in den Innenhof und soll wieder geöffnet werden, um den historischen Charakter wiederherzustellen.

Umbau Anwesen Marktplatz 4

Wenige Tage später standen die Planungen zum Umbau des Anwesens Marktplatz 4 im Mittelpunkt. Architekt Weidner hatte im Vorfeld mit dem Fachplaner bereits die Umsetzung geprüft. Im Kellergeschoss soll die Haustechnik mit Heizung und Elektrotechnik untergebracht werden. Probleme bereite momentan noch die Kaminanlage. Anlieger Bergler muss zudem die Nutzung der Kellerräume (Gewölbekeller) unter seinem Grundstück erlauben. Gegebenenfalls sei hier eine dingliche Absicherung erforderlich.

In jedem Geschoss sind laut Plan zwei Wohneinheiten vorgesehen. Von der Rückseite her besteht die Möglichkeit zur barrierefreien Erschließung. Im Erdgeschoss soll auch ein Besprechungsraum untergebracht werden. Der Einbau eines Aufzuges wäre extrem aufwendig, nicht denkmalgerecht und auch nicht zwingend nötig, daher wird darauf verzichtet. Unter der Treppe ist ein Personal-WC geplant. An der Nord-Südseite sind Bauteilöffnungen erforderlich, auch muss man unter anderem die Balkenlage der Decken genauer prüfen, damit Überraschungen wie beim Anwesen Marktplatz 13 vermieden werden. Markus Götz vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) fand die Planungen sehr gelungen. Bürgermeister Josef Beimler fügte an, dass die Ausschreibungen ab Frühjahr 2022 erfolgen sollen.

Musiksommer geht weiter

Die Lenkungsgruppe „Landkultur“ hatte für 2022 beschlossen, dass der Waldthurner Musiksommer beibehalten werden soll. Das „Printz-Festival“ soll als eine Abendveranstaltung im Programm bleiben. „Mit der Pandemie kann man gerade nicht viel planen“, bedauert Beimler. Unter „Landkultur Waldthurn“ sollen aber nicht nur Konzerte, sondern auch Ausstellungen, Lesungen und Vorträge angeboten werden.

Förderung für Spielgeräte

Die Dorfgemeinschaft Oberbernrieth hat einen Antrag auf Anschaffung von Spielgeräten für den Spielplatz gestellt. Es werden ein versenkbares Trampolin, ein Spielturm mit Rutsche und zwei Federwippen gewünscht. Die Dorfgemeinschaft würde Arbeiten in Eigenregie ausführen. Beimler meinte, dass man aus Kostengründen bei den Geräten Abstriche machen müsste. Eine ALE-Förderung sei momentan nicht möglich. Einstimmig wurden allerdings Förderanträge an die ILE Naturparkland über das Regionalbudget zu stellen. Ebenfalls einstimmig wurde ebenso beschlossen, den Vertrag bezüglich des Tierheimneubaus zu unterschreiben.

Krippenausstellung fraglich

Beimler gab er bekannt, dass die Jahresabschlusssitzung am 29. Dezember je nach Pandemielage im Sitzungssaal oder in der Schulturnhalle stattfinden wird. Erna Gollwitzer hat einen Antrag auf Baumpflegemaßnahmen im Bereich des ehemaligen Wasserbehälters in der Pleysteiner Straße gestellt. Roman Bauer merkte an, dass es unter 2G- oder 2G+-Regelungen keinen Sinn macht, das Heimatmuseum zu öffnen: „Wir überlegen, die Krippenausstellung abzusagen.“ Weiter regte er an, das „Danzer-Rangl“ in Angriff zu nehmen. Dies wäre gegebenenfalls eine Maßnahme für die Dorferneuerung. Andreas Troidl stellte fest, dass der Kies im Fußweg zum Hirmersbühl ausgetauscht werden muss. Auch nehme das Gras in den Pflasterfugen dort überhand. „Der Weg wird halt nicht genutzt, drum wächst das Gras“, merkte Bauer dazu an.

Waldthurn04.08.2020
Von der Rückseite her besteht die Möglichkeit zur barrierefreien Erschließung des Anwesens Marktplatz 4. Bild: fla
Von der Rückseite her besteht die Möglichkeit zur barrierefreien Erschließung des Anwesens Marktplatz 4.
 
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