Fast ein Jahr ist es her, dass der Marktrat im August 2018 beschloss, einen Defibrillator zu mieten. Die Gemeinde spart durch den Verzicht auf einen Kauf Wartungs- und Installationskosten. Die Anregung zur Anschaffung kam damals von Angela Wittmann, die auch bei der Vereinsgemeinschaft um Unterstützung gebeten hatte. Untergebracht ist der „Defi“ im Eingangsbereich des Gesundheitszentrums. Dort hat der Betreiber der Einrichtung, Stefan Hammerl, auf eigene Kosten einen Kasten angebracht. Zur Sicherung des Gerätes vor „unsachgemäßer Benutzung“ wird der Kasten mit einer Plombe verschlossen.
Hammerl bezeichnet diese Anschaffung als „sinn- und wertvoll“. Es sei immer wieder zu hören, dass jemand am plötzlichen Herztod gestorben ist. "Das ist allerdings so nicht ganz richtig. Meist handelt es sich um unbehandelte Rhythmusstörungen", erklärte Hammerl. Der „Defi“ gibt automatisch den elektrischen Schock frei und sorgt für den richtigen Herzrhythmus. Außerdem arbeitet er sprachunterstützt, das heißt, er sagt an, was genau zu tun ist und kontrolliert sogar die Wiederbelebungsmaßnahme, so Hammerl. Bis vor wenigen Jahren durften nur Ärzte den Defibrillator einsetzen. Mittlerweile wird auch in Erste-Hilfe-Kursen der Umgang mit diesem Gerät gelehrt. Der Betreiber des Gesundheitszentrums möchte noch mehr Defibrillatoren anbringen. Im Moment seien mit dem hauseigenen Gerät fünf Defibrillatoren in verschiedenen Einrichtungen oder bei Feuerwehren vorhanden. „Je mehr Geräte, umso niedriger wird die monatliche Miete“, meinte er. Momentan liegt die Miete bei 23 Euro pro Monat. Mit einer Spende über 500 Euro sichert die Siedlergemeinschaft Waldthurn für fast zwei Jahre die Kosten für das lebensrettende Gerät. Auch der Frauenbund habe bereits seine Unterstützung zugesagt, berichtete der Rathauschef. Nachahmer dürften sich gerne melden. Auf Anregung wird noch ein Hinweisschild am Gesundheitszentrum angebracht. „Am besten ist es, wenn das Gerät nie zum Einsatz kommen muss“, meinten die Vertreter der Gemeinde zum Abschluss der Übergabe.
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